Potsdam-Mittelmark: Ab in den Caputher See
Erster Schritt zur Lösung der Regenprobleme an Caputher Hochlagen
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Schwielowsee - Es ist nur eine 250 Meter lange Anlieger-Straße, doch zur Lösung des Starkregen-Problems in Caputh ist sie von entscheidender Bedeutung. Im kommenden Jahr soll der Fasanenweg ausgebaut werden. Der Regenkanal wird einen Durchmesser von einem halben Meter haben, obwohl für eine so kurze Straße wohl auch 30 Zentimeter reichen würden. Zudem wird an der Einmündung zum Spitzbubenweg eine komplette Regenwasser-Filteranlage für rund 80 000 Euro gebaut, von der aus das (durch „Sedimentation“) gereinigte Wasser in den Uferbereich des Caputher Sees versickern soll.
Warum so viel Aufwand für eine kleine Nebenstraße betrieben wird, wurde auf der jüngsten Bauausschusssitzung erklärt: Der Ausbau des Fasanenwegs wird der erste Schritt sein, um das Caputher Wasserproblem zu lösen. Wie in anderen Kommunen hatten auch hier in den vergangenen Jahren Starkregenfälle zu Überschwemmungen und verstopften Abwasserleitungen geführt. Problematischste Bereiche sind, wie ein Gutachten ergab, der zum Teil noch unbefestigte Schmerberger Weg und die unbefestigte Geschwister-Scholl-Straße am Krähenberg, beide mit den Caputher „Hochlagen“ verbunden. Einzige Verbindung dieser beiden Straßen zum Caputher See ist wiederum der kleine Fasanenweg, deshalb ist er für die Regenentwässerung plötzlich so bedeutend. Um das notwendige Gefälle zu erreichen, wird der Kanal dort in 5 Meter Tiefe statt wie üblich in 2,5 Meter Tiefe verlegt werden müssen, wie vom Beelitzer Planungsbüro IBS im Bauausschuss erläutert wurde. Es bekam den Planungsauftrag für die Straße, deren Ausbau mit 254 000 Euro etwa 100 000 Euro teurer wird als an sich zu erwarten.
Diese Mehrkosten sollen, falls es rechtlich möglich ist, auf die Anlieger der profitierenden Nachbarstraßen verteilt werden. Das Rathaus prüft derzeit, ob das machbar ist. Eines der Probleme: die Abrechnungsfrist von vier Jahren. Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) bezweifelt, dass der drei Kilometer lange Schmerberger Weg in diesem Zeitraum auszubauen ist, die Kosten dürften sich zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro bewegen. „Das wird nur in kleinen Schritten gehen“, sagte Hoppe. Und erst wenn der Regenkanal des Schmerberger Weg gelegt ist, könnte auch die Geschwister-Scholl-Straße angebunden werden.
So oder so wird das Projekt für die zwölf Anlieger des Fasanenwegs teuer, sie werden 67 Prozent der Kosten selbst zu tragen haben. Wird die Anliegerstraße nur 3,50 Meter statt, wie bislang geplant – 4,50 Meter breit, könnten nochmal 50 000 Euro der Baukosten gespart werden, wie es im Bauausschuss hieß. Der Begegnungsverkehr könnte dann über zwei Laschen ausweichen. Die Diskussion darüber wird demnächst auch mit den Anwohnern geführt. Der Ausbau ist für kommendes Jahr geplant. Henry Klix
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