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Werder (Havel): Ab Ostern in die Blütentherme

Frank Nägele, Geschäftsführer der Kristall Bäder AG, begründete auf der Stadtverordnetenversammlung in Werder (Havel) die Bauverzögerungen am neuen Bad der Blütenstadt.

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Werder (Havel) - Optimistische Prognose für die Blütentherme: Alle Bauaufträge für Werders neues Bad am Zernsee sind vergeben. Das Risiko für Bauverzögerungen sei jetzt nicht mehr so groß, sagt Frank Nägele, Geschäftsführer der mittelfränkischen Kristall Bäder AG. „Die noch anstehenden Herausforderungen sind zu managen, das ist uns auch auf unseren anderen Baustellen gelungen.“ Am Donnerstagabend stand Nägele den Werderaner Stadtverordneten Rede und Antwort zu den Bauverzögerungen.

Wie berichtet wird die neue Therme in den Havelauen nicht im Dezember, sondern erst im März eröffnet werden können. Der Probebetrieb ist ab 28. Februar geplant, die Eröffnung Ostern, also am 31. März, wobei Nägele ein „nach Möglichkeit“ nachschob. „Auf einer so großen Baustelle kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren, bis hin zur Pleite eines Fliesenlegers.“ Der schwierigste Part, die Verlegung der Grundplatte, sei aber fast abgeschlossen. „Mit der Gründung haben wir das größte Risikofeld hinter uns.“

Statt das Gebäude auf dem schwammigen Baugrund auf Pfeilern zu errichten, hatte man sich für eine „Impulsverdichtung“ entschieden – ein neues und eigentlich schnelleres Verfahren, bei dem der Boden mit Fallhämmern festgestampft wird. Dadurch ausgelöste Irritationen im Grundwasserspiegel hätten dann aber doch wieder zu unvorhergesehenen Wartezeiten geführt. Man habe sie bewusst in Kauf genommen, so Nägele. „Sicherheit und Standfestigkeit des Gebäudes stehen für uns an erster Stelle.“ Fehler bei der Gründung könnten irreparable Schäden nach sich ziehen, zumal sich auch wichtige Leitungen und Rohre im Bereich der Grundplatte befinden.

Die Kristall Bäder AG ist offen mit den Problemen umgegangen, auch am Donnerstag war Nägele um Transparenz bemüht. Er erklärte, was auf der Baustelle seit der Erteilung der Baugenehmigung im Januar schon passiert ist und widersprach dem Eindruck, dass es zeitweise völligen Stillstand gab. Dass es seit einigen Wochen sichtbarer vorwärts geht, liege zum Beispiel auch daran, dass die Betonwände für das Erdgeschoss vorgefertigt wurden. Auf vier der sechs Baufelder stehen sie inzwischen. Am 12. Oktober soll nach dem neuen Zeitplan der Kristall Bäder AG, die das Bad für die Stadt baut und später betreiben wird, der Rohbau fertig sein.

Nägele präsentierte den Stadtverordneten erstmals räumliche Ansichten der Blütentherme und des Hotelneubaus, den sein Unternehmen, wahrscheinlich mit einem Hotel-Investor, direkt vor dem Badeingang bauen will. „Sobald die Therme eröffnet ist, bekommt auch der Vertrieb mehr Drive.“ Der Bebauungsplan für die Therme erlaubt ein Hotel mit 300 Zimmern. Allein in der Therme sollen einmal 60 bis 80 Menschen beschäftigt sein.

Die Pläne für das neue Bad wurden derweil noch etwas modifiziert: In einem zweiten Bauabschnitt soll nicht nur ein Wellenbad angebaut werden. Auch der Saunagarten soll dann nochmal in südliche Richtung wachsen und eine kleine Badestelle in der Havel bekommen. Die Abstimmungen mit den Umweltbehörden laufen noch, wie es hieß.

Die Stadt finanziert den Neubau vor, laut Bürgermeister Werner Große (CDU ist bislang ein Drittel der Baukosten von 18 Millionen Euro geflossen. Es werde nach Baufortschritt bezahlt. Aus der Stadtverordnetenversammlung gab es Verständnis für die Verzögerungen. „Wer mal gebaut hat, der kennt solche Probleme“, sagte CDU-Fraktionssprecher Christian Große. Seitens der Stadt habe der Dezember als Fertigstellungstermin auch nie zur Debatte gestanden: Im Vertrag mit der Kristall Bäder AG war von Anfang an der März 2013 anvisiert.

So ganz ist der anfangs versprochene Eröffnungstermin, der 12.12.2012, trotzdem nicht vom Tisch, wie Frank Nägele betonte. „Wir sind vom Aufsichtsratschef gehalten, dann schon was darzubieten.“ Heinz Steinhart als geistiger Vater der Bädergruppe stehe im Wort.

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