Potsdam-Mittelmark: ABBA und Ehrenamt
Wie die große Show gehören auch die örtlichen Vereine zum Altstadtfest
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Teltow - Der mittelalterliche Marktflecken rangierte am Wochenende beim 17. Teltower (Alt-)Stadtfest ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Besucher. Besonders die besinnliche Atmosphäre mit Schmiedefeuer, historischer Lederei, Dudelsackmusik und Bänkelgesängen lockte zu Met und Räuberschmaus in die Taverne. Nur wenige Meter entfernt brachte erdiger Country-Sound das Publikum vor der Rundschaubühne zum Tanzen, während auf der großen Showbühne eine Zeitreise der Extraklasse mit der ABBA-Revival-Band „A4U“ begann.
Aber auch die „Girlis“ vom Teltower Carneval Club sorgten auf der Showbühne für Stimmung, ebenso wie die Jazzband der Musikschule. Sie gehören zu rund 30 Vereinen, Verbänden und Selbsthilfegruppen, die sich zum traditionellen Markt der Möglichkeiten präsentierten. Viele Gäste erfuhren erst an einem solchen Markttag von der breiten regionalen Angebotspalette. So wie Eveline Schauder, die sich nun seit drei Jahren in der Selbsthilfegruppe Diabetes engagiert: „Es hilft den Alltag zu meistern, und neben Sport und Vorträgen kommt auch das gesellige Beisammensein nicht zu kurz“. Das trifft auch für den Verein Behinderte zu, dessen Augenmerk alltäglichen Barrieren gilt, beispielsweise Türen in öffentlichen Gebäuden, die sich schwer öffnen lassen. Auch beim neuen Kleinmachnower Ärztehaus habe der Verein in dieser Hinsicht tätig werden müssen, berichtete Hannelore Freitag.
Die Tür zum Freibad Kiebitzberge öffnete sich in den vergangenen Jahren immer wieder dank des Fördervereins, dessen Stand auch Bürgermeister Paul Lecoq aus der französischen Partnerstadt Gonfreville besuchte. Er unterbreitete dem Verein das unerwartete Angebot, das noch im Bau befindliche Schwimmbad in seiner Stadt kennenzulernen. Am Stand gegenüber stellte sich die Teltower Ortsgruppe der Volkssolidarität vor, deren Verband in den neuen Bundesländern zu den größten sozialen Netzwerken zählt. Neben monatlichen Veranstaltungen, die sich nicht nur an die 125 Mitglieder der Gruppe richten, wird auch ein umfassendes Hilfsangebot unterbreitet.
Nebenan stellte die Akademie "2.Lebenshälfte" Ergebnisse ihres Aquarellkurses aus. Dass Ehrenamt nicht nur etwas für Ältere ist, bewiesen sechs Jugendliche aus der Region, die sich so wie Patric Roewer und Steven Arnold vor allem in der Jugendarbeit verdient gemacht haben und dafür am Sonntag ausgezeichnet wurden. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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