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Potsdam-Mittelmark: Abbau der Schulden hat Priorität

Stahnsdorf - Ein Schnäppchen, nannte Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) auf der Donnerstag-Sitzung der Gemeindevertreter das Angebot von 3,55 Prozent Zinsen, die eine Bank bietet, falls die Gemeinde eine Summe von sechs Millionen Euro für vier Jahre fest anlegen würde. Es war die beste Offerte von insgesamt vier Banken.

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Stahnsdorf - Ein Schnäppchen, nannte Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) auf der Donnerstag-Sitzung der Gemeindevertreter das Angebot von 3,55 Prozent Zinsen, die eine Bank bietet, falls die Gemeinde eine Summe von sechs Millionen Euro für vier Jahre fest anlegen würde. Es war die beste Offerte von insgesamt vier Banken. Für Ensers Vorschlag votierten die Gemeindevertreter mit 15 Ja-Stimmen gegen 5-Nein-Stimmen. Zuvor gab die SPD-Fraktion zu bedenken, es sei effektiver statt der Festanlage die noch ausstehenden Verbindlichkeiten abzulösen, um so die Zinslast von vier Jahren sparen zu können. Zurzeit betragen die Verbindlichkeiten 10,8 Millionen Euro – Kredite, die Stahnsdorf für die Entschuldung des Gewerbegebiets aufgenommen hat. Dem steht eine Rücklage von 10,7 Millionen Euro gegenüber, weshalb Enser anmerkte: „Wir sind schuldenfrei.“ Trotzdem sieht er eine vorzeitige Kreditablösung als zu großes Risiko. Dem pflichtete auch PDS-Gemeindevertreter Harald Mushak bei: „Wir haben so mehr Spielraum.“ Außerdem sei die feste Geldanlage nicht nachteilig, da der günstige Zinssatz sogar einen kleinen Gewinn einbringe, so Mushak.

Dietmar Otto (SPD) hielt dagegen, dass sich Stahnsdorfs gute Kassenlage am Zustand der Straßen im Ort nicht widerspiegle. Er plädierte deshalb für zusätzliche Investitionen. Zudem sehe er Handlungsbedarf für die Sanitäranlagen in der Grundschule, ebenso für den Hortbetrieb. Denn der fände noch immer in den Klassenräumen statt, was eigentlich nur in Ausnahmefällen gestattet sei. Dringend notwendig sei außerdem ein neuer Kitabau, meinte Otto. Enser verwies jedoch auf ein anstehendes Sanierungsprogramm für die Grundschule. Für eine neue Kita sehe er keinen aktuellen Bedarf. Und CDU-Vertreter Jörg Lunze befand: „Wir können kein Geld ausgeben, das wir eigentlich gar nicht haben.“ Verantwortung für die nächste Generation, nannte es Dietrich Hucksold (Wir Vier), wenn sich die Gemeinde vorerst dem Schuldenabbau widme. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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