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Potsdam-Mittelmark: Abriss und Aufbau

Im Buschwiesenkarree entsteht ein Gesundheitszentrum mit Schwimmbad

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Teltow - An der Ruhlsdorfer Straße in Teltow soll ein neues ambulantes Gesundheits-Zentrum mit frei zugänglicher Schwimmhalle entstehen. Bereits im Mai wurde der Bauantrag für das Gesundheitszentrum eingereicht, außerdem sollen 220 Wohnungen entstehen, erklärte Ate Hylke Kuipers, Direktor der niederländischen Investorengruppe Middle Europe Investments (MEI), jetzt gegenüber den PNN. Den Plänen nach sollen vier Gebäudeblöcke mit drei Vollgeschossen im sogenannten Buschwiesenkarree entstehen. Außerdem sind Läden und Gastronomie vorgesehen, auch mit der Handelsgruppe Rewe gebe es zu einem Markt bereits Verhandlungen, hieß es. Highlight wird eine Wellness- und Saunalandschaft mit Schwimmbecken.

Auch wenn die Bahnlänge des Bades nur 18 Meter beträgt, bräuchten Teltower Schüler zum Schwimmunterricht dann nicht mehr nach Potsdam, frohlockte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) bereits. Erleichtert ist Schmidt auch, weil mit dem Bau die Zukunft des Reha-Zentrums in der Teltower Altstadt gesichert ist. In der Altstadt waren keine baulichen Erweiterungen mehr möglich, so Schmidt. Deshalb sollen die Patienten nun auch ins Buschwiesenkarree an die Ruhlsdorfer Straße ausweichen können.

Noch vor zehn Jahren hätte sich kaum jemand vorstellen können, die ehemalige Militärbrache überhaupt zu bewohnen. Bewegung kam in das 10,6 Hektar große Areal erst, nachdem die Niederländer das Gelände 2003 erwarben und zwei Jahre später mit dem Abriss von 14 Hallen und Gebäuden begann. Rückblickend stellt MEI-Projektleiter Jörg-Peter Graap fest: „Das war schon ein großes Risiko und hätte auch nach hinten losgehen können.“ So fanden sich auf dem Gelände 15 Brandbomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Denn bevor russische Truppen die einstige Kaserne der Deutschen Wehrmacht übernommen hatten, war das Gelände Angriffsziel der Alliierten. Auch eine vergrabene Munitionskiste gehörte zu den Funden, und eine Sprenggranate konnte gerade noch rechtzeitig entschärft werden, nachdem ein Maschinist sie im Steinbrecher entdeckte. Zudem wurden über 4500 Laster mit Schutt abgefahren. Manche Kasernenfundamente waren bis zu sechs Meter tief. So stiegen die Abrisskosten auf 3,2 Millionen Euro - 700 000 Euro mehr als zuvor kalkuliert.

Mittlerweile stehen im Buschwiesenkarree schon 31 Eigenheime, demnächst werden 14 weitere Häuser im Wohnpark emporwachsen. Davor direkt an der Straße soll das geplante Gesundheitszentrum mit den neuen Wohnblöcken entstehen. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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