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Potsdam-Mittelmark: Absage an Glindow

Keine Mehrheit für Turnhallenneubau / Großprojekte werden im Haushaltsentwurf 2009 weiter verfolgt

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Werder (Havel) - Glindow hat erfolglos gekämpft. Bürgermeister Werner Große (CDU) erteilte dem Wunsch des Ortsbeirates nach einem Turnhallenneubau am Dienstagabend eine endgültige Absage. Bei der Finanzausschusssitzung wurde der Haushaltsentwurf für dieses Jahr eingebracht – und mehrheitlich befürwortet. Die Schulturnhalle taucht darin mit Planungskosten von 25 000 Euro auf, nächstes Jahr soll für 250 000 Euro saniert werden. Glindows Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm (AFB) appellierte vergeblich, das Konjunkturpaket zu nutzen, um einen größeren Neubau zu finanzieren.

Bürgermeister Große erklärte, dass das Konjunkturpaket durchaus verwendet werden könne – um Wärmeisolierung und Erdwärmeversorgung der Halle zu finanzieren. Doch selbst wenn man die vom Ortsbeirat zitierte Landesrichtlinie für den Sportunterricht heranziehe, reiche der bestehende Bau aus. Große bemühte dazu einen Vergleich: Während die alte Gymnasiumshalle den Bedarf laut Richtlinie zu 74 Prozent abgedeckt habe, seien es in Glindow 91 Prozent. „Und das Gymnasium musste Jahre auf den Neubau warten.“ Große rechnete vor, dass dieses Jahr in Glindow, gemessen an der Einwohnerzahl, mehr investiert werde als in der Kernstadt Werder: Pro Kopf würden 588 Euro investiert, im viermal so großen Werder 499 Euro.

Zu Buche schlagen in Glindow der Neubau des abgebrannten Feuerwehrdepots (818 000 Euro) und der Straßenbau: Die Sanierung der Karl-Liebknecht-Straße soll für 750 000 Euro abgeschlossen werden, und es wird mit dem Ausbau von Kietz und Jahnufer begonnen. Der Sportverein bekommt einen Zuschuss von 100 000 Euro für einen Kunstrasenplatz, die Gesamtkosten von 700 000 Euro sollen vor allem aus Landesmitteln gedeckt werden.

2,2 Millionen Euro werden in Glindow investiert, in Töplitz sind es 210 000 Euro vor allem für Grundschule und Kita. Die Finanzkrise wird aber auch in der Kernstadt nicht im öffentlichen Investitionsgeschehen sichtbar werden: Über sieben Millionen Euro stehen zur Verfügung. Größter Posten: die Gymnasiums-Turnhalle, deren Neubau mit 1,9 Millionen Euro abgeschlossen werden soll, gefolgt vom Feuerwehrdepot-Neubau mit 1,35 Millionen. Die Hagemeister-Grundschule soll für 750 000 Euro wärmeisoliert werden. Der Ausbau der Straße Am Plessower See wird abgeschlossen, und auch an der in diesem Jahr beginnenden Sanierung der Eisenbahnstraße ist die Stadt beteiligt.

Die „Großprojekte“ werden weiter verfolgt: Für den Schwimmhallenneubau soll es für 485 000 Euro eine Variantenuntersuchung geben, der Bau mit Kosten von 10,5 Millionen Euro soll in den folgenden drei Jahren erfolgen. Für die Bismarckhöhe sind Planungskosten von 70 000 Euro für einen Gaststättenneubau in Nachbarschaft zum Ballsaal eingestellt, für 2010/11 knapp 1,3 Millionen Baukosten. Außerdem plant die Stadt, das sanierungsbedürftige Lindowsche Anwesen zu erwerben: Im Haushalt stehen dafür bis zu 350 000 Euro bereit, die Verhandlungen mit den Eigentümern laufen. Damit könnte man Ideen für die geplatzte Laga-Bewerbung 2009 beleben: Das Gebäude würde Gaststätte werden, mit dem Grundstück ließe sich eine grüne Verbindung vom Stadtzentrum (Plantagenplatz) hinauf zur Bismarckhöhe schaffen.

Ein städtisches Gebäude gegenüber vom Schützenhaus soll umgebaut werden – oben für Büros und unten für Werkstätten der Sportvereine. In diesem Jahr gibt es dafür 20 000 Euro Planungsgelder, im nächsten 130000 für die Umsetzung. Ein neuer Parkplatz an den Werderwiesen steht auch 2010 auf der Agenda.

Die Mittel aus dem Konjunkturpaket II sind noch nicht eingestellt: Bürgermeister Große rechnet mit einem Zuschuss von 1,3 Millionen Euro, ein Thema für den Nachtragshaushalt. Womöglich werde der für 2010 geplante Sanierungsstart für die Kitas im Hohen Weg und in Töplitz dann vorgezogen. Henry Klix

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