Potsdam-Mittelmark: Absage an Möbel-Boss aus Teltow Bauausschuss einhellig gegen Ansiedlung
Teltow – Den Ansiedlungsplänen der Firma Porta hat der Bauausschuss in seiner Sitzung am Dienstag eine Absage erteilt. Alle Parteienvertreter votierten gegen eine Voranfrage des Möbelanbieterst, einen seiner Möbel-Boss-Discounter in Teltow anzusiedeln.
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Teltow – Den Ansiedlungsplänen der Firma Porta hat der Bauausschuss in seiner Sitzung am Dienstag eine Absage erteilt. Alle Parteienvertreter votierten gegen eine Voranfrage des Möbelanbieterst, einen seiner Möbel-Boss-Discounter in Teltow anzusiedeln. Bauchschmerzen hatte auch die Bauaufsicht des Landkreises, die vorab einschätzte, dass der geplante SB-Markt mit 4000 Quadratmetern zu überdimensioniert für das vorgesehene Areal sei – und baurechtlich auch nicht zulässig. Um Abhilfe zu schaffen, wurde im Bauausschuss von der Stadtverwaltung anfangs noch empfohlen, einen Bebauungsplan aufzustellen, der das Gelände zwischen der Oderstraße 25 und 27 als Sondergebiet für Einzelhandel ausweist. Auch der Flächennutzungsplan müsste dann entsprechend geändert werden. Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht regte zudem an, ein Einzelhandels- sowie ein Verkehrsgutachten erstellen zu lassen, um die Verträglichkeit des Vorhabens zu prüfen.
Doch schon die Anordnung von Lager und Warenausgabe des Boss-Marktes an der Uferseite störte die Ausschussmitglieder. Ausschusschef Frank Fromm (SPD) befand, dass der Bau zu sehr in den Grünzug der Kanalaue hineinrage, was nicht zu einem Naherholungsgebiet passe. Sein Fraktionskollege Frank Gropp befürchtet, die Ansiedlung des Marktes könnte die vorhandenen kleineren Möbelhäuser in Bedrängnis bringen. Dagegen hoffte SPD-Vertreter Torsten Lippert, das Problem noch mit einer Sortimentsbegrenzung in den Griff zu bekommen. Doch überwiegend wurden Bedenken gegen das Projekt laut, „das wir hier nicht brauchen“, wie Eberhard Adenstedt (Grüne) meinte. Angemerkt wurde auch, dass sich bereits in Potsdam neben dem Porta auch ein Boss befindet.
Weitere Zweifel kamen von Ulrich Langner (CDU), der darauf verwies, dass sich dem Planungsgelände gegenüber ein Wohngebiet befände. An das grenze bereits die Nordspange an, was für die Bewohner erhebliche Belastungen mit sich bringe. Die würden laut Langner zunehmen, wenn sich der dreigeschossige Möbelmarkt in nächster Nähe etabliere. Diese Sorge teilten auch andere Ausschussmitglieder. Gerade Linksabbieger würden derzeit schon im Bereich der anderen Märkte für Chaos und Staus sorgen, hieß es. Einige Firmen würden bei Be- und Entladearbeiten auch Fahrbahnbereiche blockieren. Weitere Belastungen seien im Bereich der Spange nicht zumutbar, so der Tenor im Ausschuss.
Einigkeit herrschte, den Flächennutzungsplan nicht zu ändern. Sollte die Biomalzspange eines Tages gebaut werden, so ein Vorschlag, könnte „der Klopper doch im Stahnsdorfer Gewerbegebiet gebaut werden“. Doch so einmütig die Ablehnung auch ausfiel, ein Zweifel blieb. Baut nämlich der Investor die alte Werftbrücke über den Teltowkanal wieder auf, wie Langner vermutete, „weicht er hier alle Fronten auf“. Von Porta gab es gestern auf PNN-Anfrage keine Stellungnahme. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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