Potsdam-Mittelmark: Abwasser billiger, Trinkwasser teurer Preisveränderungen beim WAZV Werder-Havelland – am Ende sollen die Kunden 21 Euro sparen
Werder (Havel) - Der Abwasserpreis sinkt, der Trinkwasserpreis steigt. Unterm Strich sollen die Kunden des WAZV Werder-Havelland ab 1.
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Werder (Havel) - Der Abwasserpreis sinkt, der Trinkwasserpreis steigt. Unterm Strich sollen die Kunden des WAZV Werder-Havelland ab 1. Januar aber im Schnitt 21 Euro pro Jahr sparen, versprach Verbandsgeschäftsführerin Bärbel Gärtner bei einem Pressegespräch. Die Abwassergebühr fällt von 3,26 auf 2,96 Euro pro Kubikmeter, für Trinkwasser wird der Grundpreis um 5,76 Euro erhöht. Grund ist laut Gärtner der sinkende Wasserverbrauch bei gleichzeitig steigenden Kosten für das Netz. So machten auch dem WAZV die explodierenden Energiekosten zu schaffen.
Besonders hart wird es für die Werderaner, denn beim Trinkwasserverbrauch gibt es enorme Unterschiede: Während in den Ortsteilen 21 Kubikmeter pro Einwohner und Jahr durch den Hahn fließen, sind es in der Kernstadt Werder 35 Kubikmeter. Das bedeutet: Während in den Dörfern täglich 58 Liter verbraucht werden, sind es in der Kernstadt 96 Liter. Zum Vergleich: In Potsdam werden rund 100 Liter Wasser pro Einwohner und Tag verbraucht.
Wichtigste Investitionen des WAZV war in diesem Jahr mit 1,2 Millionen der Ersatzneubau für ein Wasserwerk in Michelsdorf, mit dem rund 4500 Einwohner von Lehnin und dessen Ortsteile Michelsdorf und Emstal versorgt werden. Zudem wurde für knapp 500 000 Euro das Trinkwassernetz repariert oder saniert – dies entspricht den Aufwendungen anderer Jahre. Für Neuerschließungen im Schmutzwasserbereich wurden dieses Jahr 1,1 Millionen Euro ausgegeben– vor allem am Stadtrand von Werder. Der Abwasser-Anschlussgrad beträgt laut Gärtner inzwischen 78,5 Prozent. Derwitz und Bliesendorf sind noch nicht am zentralen Abwassernetz. Dies soll laut Gärtner bis 2020 geschehen. Problem: Derwitz darf erst ab 2020 angeschlossen werden, das ist so im Eingliederungsvertrag mit der Stadt Werder vereinbart, der bei der Gemeindegebietsreform abgeschlossen wurde.
Gärtners Ziel bleibt derweil bestehen: Bis 2020 sollen 90 Prozent der Kunden an das Abwassernetz angeschlossen sein. „Bei dem Rest handelt es sich um so entlegene Gebiete oder Grundstücke, dass sich der Anschluss nicht lohnt.“ Seit der Wende wurden 55 Millionen Euro in das Abwassernetz investiert, 2020 würden es 75 Millionen sein. Die Kapazitäten des Klärwerkes in Kemnitz werden für die zusätzlichen Kunden ausreichen, versprach Gärtner: Erst vor einem Jahr war es erweitert worden. Als 1992 der WAZV gegründet wurde, waren 31 Prozent der Haushalte in der Region am Abwassernetz.
In diesem Jahr hat sich auch der Geschäftsbereich des WAZV vergrößert: Seit April hat er die Betriebsführung für das Brauchwassernetz übernommen, die zuvor in den Händen eines Vereins lag. Am 1. Januar wird sich laut Gärtner auch das Versorgungsgebiet vergrößern: Der WAZV übernimmt die Trink- und Abwasser von drei Ortsteilen von Groß Kreutz und die Trinkwasserversorgung sieben weiterer Ortsteile von Lehnin. hkx
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