Potsdam-Mittelmark: Adoption oder neuer Zoo?
Geltower Tiere könnten verkauft werden, aber weiter Hoffen auf Umzug
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Schwielowsee · Geltow - Der Tierpark Geltow könnte den Großteil seiner etwa 350 Tiere problemlos verkaufen. „Viele Leute haben uns bereits angerufen und würden die Tiere nehmen“, sagte Tierpark-Geschäftsführerin Gisela Rux gestern gegenüber den PNN. Allerdings würden weiterhin – wenn auch geringe – Hoffnungen bestehen, den Bestand der Einrichtung durch einen Umzug zu retten. „Wir haben Signale, dass das Geld dafür jetzt bereit steht“, sagte Rux mit Verweis auf den pensionierten Berliner Wirtschaftsberater Gunther Schlegel.
Der 69-Jährige war vor gut zwei Jahren als Retter des Tierparks aufgetaucht und hatte angekündigt, Investoren für einen Neubau auf der Löcknitz in Petzow werben zu können. Schon damals hatte die Anlage auf dem Franzensberg vor dem Aus gestanden, weil die Tierhaltung nicht mehr den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Die Nutzungsgenehmigung des Landkreises läuft am 30. Juni endgültig aus. Bereits am 31. Dezember wurde der Tierpark für den Besucherverkehr von Amts wegen geschlossen.
Schlegel wollte für den Umzug an die Löcknitz 6 Millionen Euro unter anderem von wohltätigen, anonymen Geldgebern beschaffen, konnte das Geld bislang aber noch nicht vorweisen. Die bundeseigene Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft (BVVG) als Eigentümer hatte die Fläche vorige Woche ausgeschrieben, weil sie keine Perspektive mehr in Verhandlungen mit Schlegel sah. „Herr Schlegel kann sich gern an der Ausschreibung beteiligen“, sagte BVVG-Sprecherin Constanze Fiedler gestern den PNN. Allerdings werde die 50 000 Quadratmeter große Fläche meistbietend vergeben, Orientierungswert sind 180 000 Euro , Abgabefrist ist der 23. März. Die Stadt Werder strebt hier eine touristische Nutzung mit lockerer Bebauung an, hält aber auch weiter den Tierpark für denkbar.
Schlegel wollte sich gestern nicht konkret zu seinen weiteren Plänen äußern. Mittlerweile sei er mit der Geldbeschaffung aber einen wichtigen Schritt weiter gekommen. „Das Ganze hat etwas länger gedauert. Ich habe aber auch nie einen Termin zugesagt.“ Er sei sich noch nicht sicher, ob man sich an der Ausschreibung für die Löcknitz beteiligen werde. „Auf keinen Fall werde ich aufgeben. Wenn nicht an der Löcknitz, dann wird der Tierpark eben woanders gebaut.“ Viele Gemeinden würden sich über touristische Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen freuen.
Schlegel betonte, dass der Umzug zur Zeit ohnedies nicht das Hauptproblem sei. „Die Tiere brauchen Futter.“ Weil keine Besucher mehr in den Tierpark dürfen, fehlen Einnahmen. „Ich werde persönlich Frau Rux mit Geld für ihre Tiere helfen“, sagte Schlegel. Henry Klix
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