Potsdam-Mittelmark: Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ Bäckereien informieren zu Hilfsangeboten für Frauen
Potsdam-Mittelmark - „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ – das ist die Botschaft, die Kunden zahlreicher mittelmärkischer Bäckereien in dieser Woche mit nach Hause nehmen. Das Landratsamt hat über 10 000 Brötchentüten mit diesem Aufruf drucken lassen.
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Potsdam-Mittelmark - „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ – das ist die Botschaft, die Kunden zahlreicher mittelmärkischer Bäckereien in dieser Woche mit nach Hause nehmen. Das Landratsamt hat über 10 000 Brötchentüten mit diesem Aufruf drucken lassen. Anlass ist der von den Vereinten Nationen deklarierte Internationale Tag zur Beseitigung jeder Form von Gewalt gegen Frauen am 25. November. Auf der Rückseite der Tüten sind wichtige Kontaktdaten von Polizeidienststellen, Frauenhäusern und Opferberatungen zu finden.
Landrat Wolfgang Blasig (SPD) wird am heutigen Dienstag auf dem Bad Belziger Wochenmarkt am Stand der Landbäckerei Kirsten die ersten Brötchen in den Aktionstüten verkaufen. Zudem informieren in der Zeit von 10 bis 12 Uhr Vertreter des Frauenzentrums Potsdam und der Polizei über das Thema häusliche Gewalt. Eine weitere parteiübergreifende Aktion ist für kommenden Donnerstag in der Zeit zwischen 10 und 12 Uhr auf dem Kleinmachnower Rathausmarkt geplant. Dort wird Bürgermeister Michael Grubert (SPD) gemeinsam mit der FDP-Landtagsabgeordneten Marion Vogdt und mit Unterstützung der Jungen Union Brötchen verkaufen. Neben den Bäckereien werden dort auch andere Händler die Aktionstüten verwenden. Das Frauenzentrum ist mit einem Infostand vertreten.
Landratsamtssprecherin Andrea Metzler verweist darauf, dass im vergangenen Jahr in Brandenburg etwa 3600 Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt von der Polizei erfasst wurden. 80 Prozent der Tatverdächtigen sind demnach Männer. „Die Kinder der betroffenen Frauen leiden besonders unter den Drohungen, Demütigungen oder Schlägen, die sie sehen oder spüren“, so Metzler. Aus Potsdam-Mittelmark suchten laut Angaben des Landratsamtes im vergangenen Jahr allein in den Frauenhäusern Brandenburg an der Havel und Potsdam etwa 30 Frauen mit ihren Kindern Zuflucht vor Gewalt.
Die Dunkelziffer derer, die sich aus Scham, wirtschaftlicher Abhängigkeit oder Unkenntnis über die Angebote keine Hilfe holen, sei drei- bis viermal höher, so Metzler. Deshalb wollen die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises und der Gemeinde Kleinmachnow, Theresa Arens und Marion Höne, besonders in dieser Woche auf die Hilfs- und Beratungsangebote aufmerksam machen. ldg
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