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Potsdam-Mittelmark: Aktionsplan gegen Lärm in Arbeit

6000 Fragebögen an Einwohner geschickt

Stand:

Michendorf - Für die Gemeinde Michendorf soll jetzt ein Lärmaktionsplan erarbeitet werden. Hintergrund ist eine Vorgabe aus Brüssel: Laut EU-Umgebungslärmrichtlinie müssen die Kommunen Vorschläge zum Lärmschutz in stark belasteten Verkehrsbereichen unterbreiten. Als eine Grundlage für das Erstellen des Lärmaktionsplanes werden jetzt die Einwohner befragt. Laut Bürgermeisterin Cornelia Jung sind 6000 Fragebögen an die Haushalte verschickt worden. Ziel sei es, möglichst genau zu erfassen, in welchem Umfang die jeweiligen Wohnbereiche von Lärm betroffen sind. Gefragt wird unter anderem nach der Wahrnehmung verschiedener Lärmquellen wie Autobahn, Bundesstraßen, Eisenbahn oder Flugverkehr. Auch „sonstige Lärmprobleme“ können die Einwohner angeben, ebenso wie Vorschläge zur Minimierung des Krachs. Die Bürgermeisterin hofft auf möglichst viele Antworten bis zum 27. Juni. Skeptisch beurteilte indes Michendorfs Ortsbürgermeister Hartmut Besch (FDP) die Effizienz der Aktion. „Gegen die Rasenmäher in der Luft können wir ohnehin nichts tun“, sagte er mit Blick auf den Luftverkehr über Michendorf.

Tatsächlich seien die Einflussmöglichkeiten der Gemeinde beschränkt, sagte Bürgermeisterin Jung. Eigenständig könnte sie lediglich Maßnahmen gegen Lärm umsetzen, der im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde erzeugt wird, zum Beispiel durch Rasenmäher. Anders sieht es zum Beispiel bei Bundesstraßen oder der Autobahn aus. Mit einem beschlossenen Lärmaktionsplan kann die Gemeinde jedoch Druck bei den „Straßenbaulastträgern“ machen, zum Beispiel beim Bund oder beim Land. Ob die Maßnahmen dann umgesetzt werden, wird im Abwägungsverfahren entschieden, einklagbar ist der Lärmaktionsplan nicht. Auch in anderen Gemeinden wird ein solcher Plan derzeit erarbeitet. In Werder soll er bereits am 10. Juli von den Stadtverordneten beschlossen werden.ldg

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