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Potsdam-Mittelmark: Alarm bei der Feuerwehr Den jungen Helfern fehlen die Erwachsenen
Region Teltow - Die Kinder- und Jugendwarte der Wehren in Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf schlagen Alarm: Sie suchen dringend Ausbilder und Betreuer für ihren Nachwuchs. Nachdem in den vergangenen Jahren die Zahl der Neuanmeldungen bei den jungen freiwilligen Brandhelfern in den Keller gerutscht war, müssen nun in den Wehren plötzlich wieder Wartelisten für Kinder geführt werden.
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Region Teltow - Die Kinder- und Jugendwarte der Wehren in Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf schlagen Alarm: Sie suchen dringend Ausbilder und Betreuer für ihren Nachwuchs. Nachdem in den vergangenen Jahren die Zahl der Neuanmeldungen bei den jungen freiwilligen Brandhelfern in den Keller gerutscht war, müssen nun in den Wehren plötzlich wieder Wartelisten für Kinder geführt werden. Es gibt zu wenige Erwachsene, die sich der nachgefragten Kinder- und Jugendarbeit annehmen wollen oder können. Das sagten die Jugendwarte Manuel Druel und Christian Lehmann von den Wehren in Teltow und Stahnsdorf gegenüber den PNN.
Im Gegensatz zu vergangenen Jahren sei die Nachfrage in den Kinder- und Jugendfeuerwehren der Region Teltow zuletzt wieder gestiegen. Das auch, weil die Retter den Nachwuchs wieder mit neuen Angeboten locken. Bereits ab vier Jahren können die Kleinsten nun in den Dienst treten. „Dabei geht es vor allem um Spiel- und Spaß-Angebote“, erklärt Teltows Stadtjugendwart Druel. Gemeinsam wird gebastelt und gemalt. Es gibt Ausflüge zu anderen Wehren in Potsdam oder am Flughafen Schönefeld, wo ihnen die großen roten Feuerwehrautos vorgeführt werden. So sollen die Kinder schon früh für die lebensrettende Arbeit begeistert werden – und es auch bleiben.
So biete die Feuerwehr in Stahnsdorf nun wieder mit großem Erfolg eine Kinder- und Jugendfeuerwehr an, sagt Christian Lehmann von der Ortswehr Güterfelde. Allein in seinem Dorf nutzen bereits zwölf Kinder das neue Angebot, in Schenkenhorst sind es bald neun, in Stahnsdorf selbst werden bereits 18 Kinder und Jugendliche betreut. „Wir würden gerne mehr aufnehmen, aber haben die Kapazitäten nicht.“ In Stahnsdorf mangele es nicht nur an Ausbildern, sondern auch an Räumlichkeiten und Transportfahrzeugen. So mussten die ersten Kinder bereits nach Hause geschickt werden.
Gesucht werden vor allem Helfer zwischen 20 und 25 Jahren. Aber auch wer älter ist und früher bereits Dienst am Schlauch geleistet hat, ist willkommen. Die maximale Altersgrenze liegt allerdings bei 60 Jahren, sagt Druel. Auch in Teltow werden bei der Jugendfeuerwehr bereits Wartelisten geführt. Platz und Ausbilder gibt es derzeit nur für 20 Kinder. Eine Kinderfeuerwehr für unter Zehnjährige gibt es erst gar nicht. Langfristig könnte sich das zum Problem entwickeln, schätzt Druel. Jedes Kind, das er wieder nach Hause schicken muss, wird später kaum noch Feuerwehrmann oder auch -frau. Schnell hätten sich die Kinder andere Hobbys gesucht: Sie spielen Fußball, Volleyball oder Hockey, aber löschen im Erwachsenenalter keine Brände.
„Ich mache die Arbeit mit den Kindern gerne“, sagt Druel. Momentan ist der 31-Jährige mit der Aufgabe in Teltow jedoch fast allein beschäftigt. „Wenn ich in die Zukunft gucke, sehe ich da bislang noch keinen Ersatz.“ Druel hofft, dass sich das mit der Unterstützung von Politik und Verwaltung ändern könnte. Für die Feuerwehr muss wieder mehr geworben werden, sagt Druel – nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Erwachsenen. Tobias Reichelt
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