Potsdam-Mittelmark: Albers will Verwaltung umbauen Stahnsdorfs Bauchefin soll zum Jahresende gehen
Stahnsdorf - Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) will seine Verwaltung „für mehr Effizienz und Bürgerfreundlichkeit“ umbauen. Wichtigste Maßnahme: Das Bauamt soll seine Chefin, Ute Börner, ehemals Stelter, verlieren.
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Stahnsdorf - Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) will seine Verwaltung „für mehr Effizienz und Bürgerfreundlichkeit“ umbauen. Wichtigste Maßnahme: Das Bauamt soll seine Chefin, Ute Börner, ehemals Stelter, verlieren. Teile der Aufgabenbereiche des Bauamts sollen auf andere Fachdienste verteilt werden, teilte Albers gestern mit. Eine Bauamtsleitung soll es ab Ende des Jahres nicht mehr geben. Pikant: Ute Börner war vor zwei Jahren bei der Wahl um den Bürgermeisterposten als Kandidatin der CDU gegen Albers angetreten. Sie unterlag, führte ihren Job als Bauamtsleiterin unter dem neuen Bürgermeister Albers aber fort.
Peter Weiß, Ortsvorsitzender der CDU Stahnsdorf, sieht darin eine „Retourkutsche“ für den Bürgermeisterwahlkampf. „Herr Albers scheint die kompetente und streitbare Bauamtsleiterin ins Visier genommen zu haben“, sagte Weiß gestern den PNN. Die „ungeliebte Gegenkandidatin in die Wüste zu schicken“, gehe unter die Gürtellinie. „So kann man mit Mitarbeitern nicht umgehen“, sagte Weiß. Die Vernunft verbiete es, einen funktionierenden Fachbereich zu zerschlagen.
Bürgermeister Albers stellte gestern hingegen klar: „Es geht mir nicht um die Personalie.“ Er wolle mit dem Verwaltungsumbau erreichen, dass sich das Bauamt auf seine Kernbereiche – bestehend aus Hoch, Tiefbau und Bauleitplanung – konzentriere. Ob Ute Börner im Rathaus angestellt bleibt, sei offen. Über ihre Zukunft hätten auch die Gemeindevertreter zu beraten. Denen will Albers den Verwaltungsumbau am Donnerstag, dem 6. Mai, vorstellen. Eine Kündigung der Bauamtsleiterin sei dabei das härteste aller Mittel, sagte Albers. „Wenn eine entsprechende Stelle im Rathaus frei ist, wäre es ein milderes Mittel, sie zum Beispiel als Sachbearbeiterin einzustellen“, so Albers.
Parallelen zwischen der Entscheidung, die Bauverwaltung umzubauen und den harten Auseinandersetzungen zwischen Albers und Börner im Wahlkampf sieht der Bürgermeister nicht. „Wenn das so wäre, dann hätte ich das schon vor zwei Jahren machen können“, sagte Albers.
Tatsächlich hat der Stahnsdorfer Bürgermeister schon in der Vergangenheit an den Strukturen der Rathausverwaltung gearbeitet: Er trennte die Bereiche Schule und Soziales von der Hauptverwaltung ab, wo Ordnungs- und Einwohnermeldeamt angesiedelt blieben. Dadurch wurde „die Funktionsfähigkeit der schlanken Stahnsdorfer Verwaltung“ gesichert, teilte Albers gestern mit.
Mit dem jetzt avisierten Umbau der Bauverwaltung sei „Phase 2“ der Verwaltungsreform eingeläutet. Demnach soll die Betreuung von Grünflächen und Straßen künftig vom Bereich Ordnung und Sicherheit übernommen werden. Für gemeindeeigene Grundstücke und Häuser wäre künftig die Finanzverwaltung zuständig. „Als Bürgermeister gehe ich davon aus, dass die Mitglieder der Gemeindevertretung das Ansinnen des Umbaus zu mehr Effizienz und Bürgerfreundlichkeit unterstützen“, so Albers. Tobias Reichelt
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