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Potsdam-Mittelmark: Alle 13 Sekunden ...

Von Kleinmachnow aus bringt das Autoverkaufsportal Mobile.de Verkäufer und Käufer zueinander

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Kleinmachnow - In Kleinmachnow werden Autoweisheiten geboren: Rund 48 Prozent der deutschen Autofahrer machen sich wenig Gedanken um die Wahl ihrer Fahrzeugfarbe. Ein trendiges Lila oder ein eintöniges blau? Spätestens beim Verkauf des Autos kann sich die Farbwahl rächen. Im schlimmsten Fall macht der Autolack einen Preisunterschied von bis zu 3000 Euro aus, erklärt das Gebrauchtwagenportal Mobile.de mit Sitz im Europarc. Hier kennt man sich aus mit dem Autoverkauf: Über den virtuellen Marktplatz des Unternehmens wird alle 13 Sekunden ein Fahrzeug an einen neuen Besitzer vermittelt.

Die Geschäfte bei dem jungen InternetUnternehmen laufen gut – das selbst in Zeiten, in denen halb Deutschland von der Abwrackprämie spricht und Millionen alter Autos nicht mehr verkauft, sondern verschrottet werden. Einbußen durch die staatliche Prämie habe man bislang nicht verzeichnen können, sagte Mobile-Sprecherin Doreen Schlicht bei einem Rundgang durch das vierstöckige Glasgebäude. Bereits seit vier Jahren ist das Unternehmen in dem Gewerbepark am Rande der Gemeinde ansässig.

Ein Werbetexter und ein Programmierer hatten Mitte der 1990er Jahre die Idee zu der Autodatenbank fürs Internet. 1996 ging Mobile erstmals ans Netz. 2001 schrieb man die ersten schwarzen Zahlen und wurde drei Jahre später vom Internet-Auktionshaus Ebay übernommen. 2005 zog das auf 120 Mitarbeiter angewachsene Unternehmen nach Kleinmachnow, an die Seite der neuen Muttergesellschaft in den Europarc. Hier gehört es zu einem der größten Steuerzahler der Kommune. Viele Mitarbeiter und auch der Unternehmenschef wohnen im Ort. Regelmäßig engagiert man sich für soziale Projekte in Kleinmachnow.

Eigentlich sei es sogar schade um einige alte Autos, sagt Mobile-Sprecherin Schlicht. Viele hätten ihren Besitzern noch treue Dienste leisten können, stattdessen wartet nun dank der Abwrackprämie die Schrottpresse. Allerdings muss das nicht in allen Fällen die gewinnbringendste Lösung sein: „ Derzeit inserieren viele Halter eines älteren Fahrzeuges bei Mobile, weil sie für ihren Gebrauchten mehr als die 2 500 Euro Umweltprämie erhalten“, sagt Schlicht. So werde ein VW Golf Baujahr 1999 durchschnittlich für rund 5 000 Euro auf den Webseiten angeboten – ein Grund, warum man nichts von der Abwrackprämie spürt.

„Wir bringen Menschen zusammen“, sagt Schlicht. Verkauft werde über die Webseite kein einziges Auto. Mobile vermittelt lediglich. Das sogar als deutschlandweiter Branchenprimus. Rund 51 Millionen Menschen verbringen Monat für Monat ihre Freizeit mit der Autosuche auf den Internetseiten, durchschnittlich eine Dreiviertelstunde lang.

Für viele Deutsche sei der Autokauf neben dem Bau eines Hauses die zweitgrößte Investition im Leben. „Der Prozess der Auswahl dauert knapp ein halbes Jahr“, sagt Schlicht. Es wird verglichen, getestet und nach dem günstigsten Angebot gesucht. Der Weg zum Autohändler an der Ecke verspreche dabei nicht immer den größten Erfolg. Während man dort zwischen einigen hundert Wagen wählen kann, finden sich auf den Mobile-Seiten knapp 1,4 Millionen Fahrzeuge. Vom gebrauchten Japaner bis zum neuen Mercedes. Im Schnitt wechseln über das Portal jährlich Fahrzeuge im Wert von 20 Milliarden Euro den Besitzer.

Wer hier mitverdienen will, sollte deshalb beim Autokauf auf die Farbe achten, rät Schlicht. Sie empfiehlt silberne oder schwarze Lacke. Die würden den Wiederverkaufspreis erhöhen. Tobias Reichelt

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