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Potsdam-Mittelmark: Alle in einem Boot

Das denkmalgeschützte Domizil der Werderaner Ruderer wird ausgebaut

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Das denkmalgeschützte Domizil der Werderaner Ruderer wird ausgebaut Von Hagen Ludwig Werder - Mit einem zünftigen „Hakemakuja - killewauwau“ gingen die Werderaner Ruderer gestern ans Werk und legten den Grundstein für den Ausbau und die Sanierung ihres denkmalgeschützten Bootshauses auf der Insel. Der Schlachtruf stammt noch aus alten Zeiten, als die Wassersportfreunde maßgeblich auch an der Gründung des städtischen Karnevalvereins mitwirkten. Über die Jahre wurde er zur unerlässlichen Anfeuerung, wenn sich die Blütenstädter kräftig in die Riemen legen. Mächtig zupacken müssen die Ruderer auch bei ihrem aktuellen Bauprojekt, denn immerhin sind Eigenleistungen von 50000 Euro geplant. Mit im Boot sitzen bei der Finanzierung die Stadt Werder, die Landesregierung und der Landessportbund. „Ein wahres Gemeinschaftswerk“, freute sich Werders Bürgermeister Werner Große. „Goldener Plan Ost“ heißt das Programm zur Modernisierung brandenburgischer Sportstätten. Über 170 Projekte werden über diese Schiene gefördert, berichtete der Geschäftsführer des Landessportbundes, Andreas Gerlach. Ziemlich deutlich hat der Zahn der Zeit mittlerweile an dem 1921 errichteten Fachwerk-Bootshaus genagt. „Die grundlegende Sanierung ist schon lange geplant“, berichtete Vereinsvorsitzender Hans-Georg Dahl anlässlich der gestrigen Grundsteinlegung. Da schien es nur sinnvoll, das auch gleich mit dem dringend benötigten Anbau zu verbinden. Hier sollen ein neuer Kraftraum für die Jugendabteilung sowie Sanitär- und Umkleideräume ihren Platz finden. Dafür werden in bereits bestehenden Räumen, Übernachtungsmöglichkeiten für 20 Wasserwanderer geschaffen. Mit seiner exponierten Lage auf der Werderaner Insel wird sich das Bootshaus so sicherlich zu einem Magnet für Sportfreunde anderer Vereine entwickeln. Im April nächsten Jahres sollen die Bauarbeiten bereits beendet sein. Von der Architektur her schließt sich der Neubau nahtlos an das altehrwürdige Gemäuer an, hebt sich dennoch in seiner schlichten Ausführung deutlich vom denkmalgeschützten Fachwerkbau ab. Aus der Tradition heraus schöpft der Werderaner Ruderverein auch seine Kraft für die heutigen Aufgaben. Die erste Ruderregatta in der Blütenstadt fand bereits 1920 statt. Die Strecke verlief seinerzeit und bis Anfang der 70er Jahre von Höhe der Geltower Kirche bis zum Dampfersteg vor der Werderaner Insel über eine Distanz von 2000 Metern. Im Jahre 1953 organisierte der Ruderklub dann zum ersten Mal die Herbst-Ruder-Regatta (Havelregatta). Den besonderen Namen „Obstregatta“ erhielt dieser Wettkampf, weil anstelle von Blümchen Obstkörbe mit begehrten Köstlichkeiten aus dem Werderschen Obstanbaugebiet überreicht wurden. Mittlerweile finden die Wettkämpfe auf der schönen Regattastrecke auf der Föhse statt. Diese Strecke mit einer Länge von 1500 Metern bietet durch ihre geschützte Lage die besten Voraussetzungen für faire Wettkämpfe. 130 Mitglieder zählt heute der Ruder-Klub Werder (Havel) von 1918 e.V. Darunter sind 40 Jugendliche, die künftig im neuen Kraftraum die Basis für Erfolge auf der Regattastrecke legen können. Vorbilder gibt es genug im eigenen Klub. Dazu gehört vor allem Petra Mahlow als aktuelle Weltmeisterin im Doppelzweier der Master-Klasse (für Teilnehmer über 28 Jahre).

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