Potsdam-Mittelmark: Alle Macht den Mägden

Schwielowsee · Caputh - Bei Pergolesi hat die Magd die Hosen an. Wenn am Samstag, 12. August, bei der 3. Caputher Schlossnacht der griesgrämige Hausherr Uberto in Pergolesis Oper „La Serva Padrona“ (Die Magd als Herrin) beschließt, endlich zu heiraten, um nicht mehr auf seine aufsässige Magd Serpina angewiesen zu sein, ist mit einigen Turbulenzen zu rechnen. Und am Ende wird Serpina, auf deutsch „die kleine Schlange“, triumphieren, Uberto ehelichen und nun offiziell Herrin im Hause sein.

Mit dem Italiener Giovanni Battista Pergolesi, der gerade 26 Jahre alt, 1736 verstarb, haben die Veranstalter der Caputher Musiken einen Komponisten gewählt, der in seinen Opern ernste und heitere Szene vermischte und zum Begründer der so genannten „Opera buffa“ gezählt wird. Humorvolle Themen zwischen Parodie und Stegreifkomödie vermischen sich in dieser „Komischen Oper“ mit überzeichneten Charakteren und viel Klamauk. Und so dauerte es nicht lange, bis Pergolesis „La Serva Padrona“ einen großen Opernstreit im 18. Jahrhundert zwischen Traditionalisten und Neueren hervorrief.

Der Berliner Regisseur Hendrik Müller und die Ausstatterin Petra Weikert haben neben „La Serva Padrona“ auch Pergolesis weniger bekannte „Livietta e Tracollo“ als Opernintermezzi im barocken Schlosshof Caputh inszeniert. Sabine Erdmann als musikalische Leiterin am Cembalo und das Concerto Grosso Berlin musizieren auf historischen Instrumenten. Hannah-Ulrike Seidel und Gero Bublitz singen und spielen die beiden ungleichen Paare. Die Premiere am Samstag, mit geführten Parkspaziergängen und einem abschließenden Barockfeuerwerk, ist bereits ausverkauft. Für die Aufführung am Sonntag, 13. August, um 19 Uhr, können noch Karten für den Preis von 15, ermäßigt 10 Euro unter Telefon (033209) 20 90 6 bestellt werden. D.B.