Potsdam-Mittelmark: Alle Register gezogen
Zum 2. Orgelsommer erklingen neue Zungenregister
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Schwielowsee · Caputh - Für Pfarrer Hans-Georg Baaske war es schon ein Wunder, als die Kirchenorgel im vorigen Jahr nach 30 Jahren Unterbrechung wieder erklang. Viele Unterstützer und Sponsoren, an der Spitze der Förderverein um Reimar von Zadow, hatten die Rekonstruktion und Erweiterung der alten Orgel für 180 000 Euro möglich gemacht. „Jetzt geht das Wunder weiter“, sagt Baaske: Bei der Einweihung hatte er nicht zu hoffen gewagt, dass dem Instrument so schnell „das Sahnehäubchen“ aufgesetzt wird. Innerhalb des vergangenen Jahre kamen auch die fehlenden 21 000 Euro zusammen, um zwei Zungenregister nachzumontieren. Von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Evangelisch-Kirchlichen Hilfsverein und einmal mehr den Sammlern des Fördervereins.
Was hat es mit den Zungenregistern auf sich? Orgelbaumeister Reinhard Hüfken erklärt es so: „Eine Orgel ohne Zungenregister ist wie Kaffee ohne Sahne.“ Die Register imitieren den Klang von Trompete und Oboe, erweitern die Klangbreite der Orgel um schmetternde, helle Töne. Seit dem frühen Barock finden sich entsprechende „Registrieranweisungen“ in Orgelkompositionen. Früher wurden die Zungenregister, mit denen sich übrigens auch Posaunen imitieren lassen, auch „Schnarrwerk“ genannt.
Technischer Unterschied zu Orgelpfeifen: Der Ton wird, wie bei Blasinstrumenten, durch ein in Schwingung gebrachtes Zungenblättchen erzeugt. Der Resonanzkörper darüber ist trichterförmig.
Die Caputher Orgel kommt damit auf stolze 21 Register, die den zweiten Caputher Orgelsommer und das ganze Caputher Musikleben klanglich bereichern werden. Eingeweiht werden die Zungenregister am 25. Juni von Matthias Jacob, rundum gibt es ein Fest. Der Malzirkel stellt 30 Motive der Stülerkirche aus. hkx
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