Potsdam-Mittelmark: Alles klar für P & R-Anlage, doch die Bahn zieht nicht mit
Michendorf · Wilhelmshorst - Am Bahnhof Wilhelmshorst werden demnächst die Arbeiten für die neue Park & Ride-Anlage beginnen. Im Ergebnis langer Diskussionen soll sie wesentlich größer ausfallen, als einst geplant.
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Michendorf · Wilhelmshorst - Am Bahnhof Wilhelmshorst werden demnächst die Arbeiten für die neue Park & Ride-Anlage beginnen. Im Ergebnis langer Diskussionen soll sie wesentlich größer ausfallen, als einst geplant. Auf der Nordseite des Bahnhofs entstehen 33 Stellplätze anstatt der ursprünglich geplanten 14. Auf der Südseite sind 30 Stellplätze vorgesehen. Auf beiden Seiten sind speziell zwei Plätze für Behinderte eingeplant. Zudem wird auf beiden Seiten ein Unterstand für jeweils 24 Fahrräder gebaut. Zuvor waren insgesamt nur 24 Stellplätze projektiert. In Anbetracht der wochentags gezählten 536 Ein- und Aussteiger am Bahnhof Wilhelmshorst sei die Zahl der jetzt vorgesehenen Plätze zu akzeptieren, heißt es seitens des Landesamtes für Bauen und Verkehr.
Die Investitionskosten für die Anlage haben sich dadurch fast verdoppelt. Anfangs auf 170 000 Euro geschätzt, beträgt die Gesamtsumme für die Anlage nun knapp 300 000 Euro. Der Beitrag aus dem Fördertopf des Landes wurde von ursprünglich 125 000 auf 219 000 Euro aufgestockt. Der Eigenanteil der Gemeinde erhöht sich von 12 000 auf 47 500 Euro. Dafür gab die Gemeindevertretung am Montagabend grünes Licht.
Verärgert ist man in der Michendorfer Gemeindeverwaltung indes darüber, dass die Deutsche Bahn nicht mitzieht. Wie berichtet, plant die DB AG am Wilhelmshorster Bahnhof einen neuen Fußgängertunnel. Laut Bahn würde die alte den höheren Fahrgeschwindigkeiten nicht mehr genügen und wäre unreparabel. Für Proteste hatte in Wilhelmshorst bereits gesorgt, dass der Tunnel einige Meter weiter an anderer Stelle gebaut werden soll und damit das denkmalgeschützte Bahnhofsensemble zerstört wird. Nun kommt der Zeitfaktor hinzu. „Die Bahn hatte uns versprochen, dass sie im Sommer 2005 mit dem Tunnelbau beginnt, doch bisher hat sich nichts getan“, erklärte Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed. Die Gemeinde will nun mittels eines Beweissicherungsverfahrens akribisch darauf achten, ob die Bahn beim späteren Bau des Tunnels Teile der neuen P&R-Anlage zerstört. „Für alle Schäden muss dann allein die Bahn aufkommen“, betonte Oed. Hagen Ludwig
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