Potsdam-Mittelmark: Als Wohnstandort behutsam entwickeln
Fresdorfer gestalten ihr Leitbild für den Ort / Sorgenkind bleiben die alten Ställe am Ortseingang
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Fresdorfer gestalten ihr Leitbild für den Ort / Sorgenkind bleiben die alten Ställe am Ortseingang Michendorf · Fresdorf - Der Michendorfer Ortsteil Fresdorf soll behutsam als idyllischer Wohnstandort und touristisches Ausflugsziel entwickelt werden. So formulierte Ortsteilbürgermeister Karl-Heinz Schmidt das Ziel für die kommenden Jahre. Gleichzeitig gelte es, das kulturelle Leben im Dorf anzukurbeln, sagte er auf der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses. Dieser will sich derzeit einen Überblick über die Leitbilder der einzelnen Ortsteile verschaffen, um den künftigen Finanzbedarf abschätzen zu können. Der Anfang wurde nun mit Fresdorf getan – dem mit 300 Einwohnern kleinsten Ortsteil der Gemeinde Michendorf. Gemächliches Wachsen bei Wahrung des Dorfcharakters ist angesagt. Zuzügler wissen die idyllische Lage des Ortes und die kurze Entfernung über die A2 und B2 nach Potsdam und Berlin zu schätzen. Reserven für weitere Eigenheime sieht der Ortsbürgermeister vor allem in der Lückenbebauung. Weitere Gewerbeansiedlungen seien möglich, wenn dadurch die Einwohner nicht erheblich beeinträchtigt würden, sagte Schmidt. Das Ortsleitbild befinde sich derzeit noch in der Entwurfsphase, eine rege Beteiligung der Einwohner an dessen Vervollkommnung sei erwünscht. Sorgenkind der Fresdorfer sind die leerstehenden und maroden Stallanlagen aus DDR-Zeiten direkt am Ortseingang aus Richtung Wildenbruch. „Das Gelände würde sich mit neuen Wohnhäusern sehr gut in das Ortsbild einfügen“, betonte Schmidt. Bisher haben jedoch die komplizierte Eigentumsverhältnisse eine Beseitigung des Schandflecks verhindert. Das Gelände gehöre zum Teil der Kirche und der Gemeinde, die alten Ställe der Agro Saarmund. Sehenswert sind in Fresdorf die mittelalterliche Feldsteinkirche, und die Schmiede am Dorfanger, in der sich ein kleines Weinlokal befindet. Eine Ankurbelung des Tourismus erhofft sich der Ortsbürgermeister vom neuen Radweg entlang der Straße von Michendorf über Wildenbruch nach Fresdorf. Offiziell soll er am 18. August um 13 Uhr mit einem gemeinsamen Radeln nach Wildenbruch eröffnet werden. Komplett ist er aber noch nicht; Derzeit klafft noch eine Lücke an der im Bau befindlichen Michendorfer Ortsumgehung. Froh sind die Fresdorfer darüber, dass jetzt auch Fördergelder für den Bau eines Fußgänger- und Radweges durch den Ort in Aussicht stehen (PNN berichteten). Langfristiges Ziel ist es, den Radweg über Stücken nach Zauchwitz weiterzuführen. Dort besteht Anschluss zum bestehenden Radwegenetz. Neidisch schaut Ortsbürgermeister Schmidt mitunter auf die Nachbargemeinde Stücken mit ihrem regen gesellschaftlichen Leben. „Bei uns gibt es nur eine Feuerwehr, die in jedem Jahr sehr schön das Fastnachtsfest organisiert, sonst aber keine weiteren Vereine.“ Jetzt gebe es jedoch mehrere Interessenten für die Gründung eines Dorfvereins. Dass die Fresdorfer gemeinschaftlich viel bewegen können, haben sie zum Beispiel 2002/03 gezeigt, als die Friedhofsmauer aus eigener Kraft ehrenamtlich rekonstruierten. Dringlich wäre laut Schmidt auch die Sanierung der schmalen und viel befahrenen Dorfverbindungsstraße nach Tremsdorf. Abbrüche an den Fahrbahnrändern lassen das Ausweichen der Autos mitunter zu einem gefährlichen Manöver werden. Allerdings: Die Straße gehört der Gemeinde Michendorf, und es steht noch in den Sternen, wann sie das Geld für die Straßensanierung aufbringen kann. Hagen Ludwig
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