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Potsdam-Mittelmark: Alt und modern

Mehrgenerationenhaus vom Land ausgezeichnet

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Nuthetal - Das Mehrgenerationenhaus Nuthetal nähert sich seiner Fertigstellung. Bei laufendem Veranstaltungsbetrieb wird die einstige Bergholzer Schule seit 2007 abschnittsweise umgebaut. Das aus dem Jahr 1894 stammende Gebäude gehört der Kommune. Der Computerraum im Obergeschoss für den Jugendklub „Die Brücke“ ist jetzt hergerichtet. Die Kombination von Holz und Glas sorgt für Transparenz und Licht. Erzeugt wird ein spannender Kontrast zwischen Alt und Modern im denkmalgeschützten Haus.

Auch im großen Veranstaltungsraum im Erdgeschoss ist die Dielung bereits fertig. 250 000 Euro von Kommune und aus den Fonds für den Denkmalschutz wurden bisher verbaut. Von den freiwilligen Bauhelfern sind 8000 Stunden geleistet worden. Wert: 80 000 Euro. Eine gute Zusammenarbeit gebe es mit ortsansässigen Firmen, die Leistungen teilweise sponsern, erklärte Nuthetals Bauamtsleiter Torsten Zado. Die Kosten liegen damit – und durch Abspecken des Entwurfs – bei der Hälfte der ursprünglichen Architektenschätzung. Während des Adventsmarkts am morgigen Samstag kann das Haus ab 14 Uhr besichtigt werden.

Im November gründete sich ein Fotoklub im Mehrgenerationenhaus. Im kommenden Jahr wird sich eine Theatergruppe etablieren. Indes ist der Behindertenzugang noch unklar, berichtet der ehrenamtliche Bauleiter Wilfried Jahnke. Rollstuhlfahrer sollen via Aufzug zur Terrasse und dann ins Haus kommen, aber das Geld fehlt.

Beeindruckt zeigte sich der Chef der Brandenburger Staatskanzlei, Albrecht Gerber, am vergangenen Donnerstag bei einem Besuch. Dabei ehrte er den Förderverein des Hauses als „Demografie-Projekt des Monats“. Im Rahmen des Programms „Marktplatz der Möglichkeiten“ werden seit 2009 regelmäßig Menschen gewürdigt, die mit Kreativität und Engagement ihr lokales Umfeld den demografischen Herausforderungen anpassen. Es geht um das aktive Zusammenleben der Generationen. Die Initiativen sollen bekannt gemacht werden. Nachahmung sei gewollt, begründet Gerber.

„Der Reichtum des Vereins besteht in den Menschen“, begründete die Vorsitzende des Fördervereins Begegnungshaus der Generationen Nuthetal, Elvira Schmidt, den Erfolg. Aktiv sind viele Berufsgruppen vom Schlosser, Maurer, Orgelbauer, über den promovierten Dolmetscher, Informationstechniker zum Maschinenbauingenieur. Um in Zusammenarbeit mit der Akademie 2. Lebenshälfte Senioren im Umgang mit PC und Internet zu trainieren, sucht der Förderverein jetzt zehn Laptops. Gerber riet, Lottomittel zu beantragen. Schmidt hofft indes auf die Fortführung des Aktionsprogramms Mehrgenerationenhäuser, wie von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder im Oktober angekündigt. Ute Kaupke

Ute Kaupke

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