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Potsdam-Mittelmark: Alte Idee, neue Empfehlung: ein Kulturkoordinator für Teltow

Studenten der Fachhochschule Potsdam analysierten das Kulturpotenzial der Stadt und verhalfen den Stadtverordneten zu neuen Erkenntnissen

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Teltow - Ein neues Konzept liegt den Teltowern vor, wieder mal. Nunmehr für Kultur. Doch dieses Papier scheint endlich dazu angetan, frischen Wind in die Debatte um Kulturangebote der Stadt zu bringen. Denn am Montag bekundeten viele Mitglieder des Sozialausschusses, dass ihnen das Konzept zu neuen Erkenntnissen verholfen habe.

Zwar wurde während der Aussprache den Zuhörern der konzeptionelle Gehalt der 158-seitigen Arbeit nicht in vollem Umfang deutlich, sehr wohl aber der analytische Wert. So weiß nun Reinhard Frank (Linke), dass es in Teltow neben Heimat- und Schweinemuseum auch noch ein Wassermuseum gibt. Überrascht hatte ihn auch, dass die Stadt offensichtlich doch einen Kulturkoordinator braucht. „Hatten wir schon mal auf dem Tisch, aber abgelehnt, weil wir noch nicht so weit waren."

Eine wichtige Erkenntnis der Arbeit ist, dass in Teltow das bürgerschaftliche Engagement im Vergleich zu anderen Städten sehr beeindruckend sei, wie die Autoren Iken Neisener und Patrick Föhl berichteten. Die beiden Studenten der Fachhochschule Potsdam haben 27 Teltower Experten zur Kultur befragt. Dabei sei ihnen viel Offenheit begegnet, aber auch Sorge. Die Befragten wurden nicht namentlich benannt, sondern anonymisiert, so Neisener. Die dabei am häufigsten genannte kulturelle Einrichtung sei die Jugendkunstschule gewesen, deren Entgelte gegenüber anderen Jugendkunstschulen gering ausfallen würden. Geraten wird besonders, das Angebot zu erweitern, beispielsweise mit neuen Sparten, die sich an Jugendtrends orientieren sollten. Der ebenfalls im Bürgerhaus etablierte Seniorentreff wird hingegen kritisch bewertet, da dessen Angebote nur ein kleiner Kreis von rund 20 Personen nutze. Abzuwägen sei, ob der Ruhlsdorfer Seniorenklub, der etwa 100 Personen betreut, besser finanziell unterstützt werden könnte.

Bei den drei Jugendeinrichtungen Schifferkinderheim, Jugendtreff und Mädchenzukunfstwerkstatt wird hervorgehoben, dass sich alle drei Angebote ergänzen. Positiv sei die Zusammenarbeit mit den Schulen, die von der Berufsberatung profitieren, ebenso vom Training der Streitschlichter. Nur Gymnasiasten würden sich von den Angeboten der Jugendeinrichtungen nicht angesprochen fühlen.

Untersucht wird im Konzept auch die ausgeprägte Festkultur der Stadt. Gut sei, dass damit ein großer Anteil der Bevölkerung erreicht werde, heißt es im Konzept, von dem am Montag einige Empfehlungen angesprochen wurden. So wird davon abgeraten, die Altstadt als Festplatz zu sehr auszureizen. Vielmehr sollte versucht werden, noch wenig genutzte Orte zu beleben, wie die Kanalaue oder den Grenzstreifen mit der Kirschblütenallee. Neue Möglichkeiten biete auch der Bürgersaal, um dort u.a. Filme aufzuführen. Damit die Veranstaltungen in diesem Saal nicht nur von einer Benutzergruppe dominiert würden, sollten die Bedürfnisse gelenkt werden. Föhl empfahl eine Erhebung, welches Interesse es für den Saal gibt und welche Angebote wahrgenommen werden. KiG

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