Potsdam-Mittelmark: An die zweite Chance glauben
Die „Neue Arbeit“ in Kleinmachnow hilft Erwerbslosen. Doch dabei braucht sie Unterstützung
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Die „Neue Arbeit“ in Kleinmachnow hilft Erwerbslosen. Doch dabei braucht sie Unterstützung Kleinmachnow – Christian will es nochmal versuchen. Den ersten Anlauf einer Lehre zum Tischler hat der 22-Jährige hingeschmissen. Danach war er ein Jahr arbeitslos, jetzt ist er erst einmal bei einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) bei der „Neuen Arbeit“ in Kleinmachnow untergekommen. Wenn er eine zweite Chance bekäme, würde er nicht so schnell aufstecken wie beim ersten Mal, sagt Christian heute. In der Holzwerkstatt Am Fuchsbau kann der junge Mann nun sein Wissen praktisch anwenden und vertiefen, er lernt aber vor allem den Alltag eines Betriebes kennen. Fachanleiter Christian Muelenz: „Da gibt es Termine, die eingehalten werden müssen, sonst ist der Auftrag weg.“ Was die jungen Leute herstellen, wird auch vertrieben. So wird Spielzeug für Kindergärten und öffentliche Einrichtungen repariert, aber auch neu gestaltet. Für Bauvorhaben werden Fenster aufgearbeitet und sogar für die Denkmalpflege wurden Aufträge ausgeführt. Als Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg fördert die „Neue Arbeit" vor allem arbeitslose Jugendliche und ältere Langzeitarbeitslose. Gemeinsam mit dem Teltower Arbeitslosen-Verein (TAV) wird etwa die Schneiderwerkstatt betrieben, die neben Änderungen auch neue Sachen herstellt. Hans Fiedler, Vorstand des TAV, verweist auf weitere Projekte wie den Kornspeicher in Straupitz, ein wendisches Kulturdenkmal, das Jugendliche restauriert haben. Ebenso auf den Museumsbau Mittenwalde, die Jugendfreizeitstätte in Guhrow und den Bolzplatz in Fehrow.Wermutstropfen:. „Während wir im Spreewald mit offenen Armen empfangen werden, reagieren die Bauämter hier zögerlich auf unsere Angebote", so Fiedler. Dagegen beauftragte sie die Brandenburgischen Bodengesellschaft, die ehemalige Fläche des GUS-Geländes in der Ruhlsdorfer Straße noch in diesem Jahr zu räumen. Auch die Arbeiten auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf werden im Juli fortgesetzt und mit Bürgermeister Gerhard Enser gab es kürzlich Gespräche zu Baumaßnahmen an der Stahnsdorfer Dorfkirche, denen der Pfarrer bereits zugestimmt hat. Als besonderen Erfolg wertet Fiedler, dass ehemalige Arbeitslose, die über ABM in ein Projekt kamen, anschließend in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen wurden. Die neuen Regelungen zu Arbeitslosen- und Sozialhilfe sieht Muelenz als Herausforderung für die Kommunen. Er hat dem Teltower Bürgermeister Thomas Schmidt vorgeschlagen, Sanierungsarbeiten in der Kuppelmayrschen Siedlung zu übernehmen: „Was wir können, haben wir bei der Sanierung des Ältesten Hauses in Teltow bewiesen." KiG
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