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Potsdam-Mittelmark: Anbau oder dezentrale Lösung Fehlende Kita-Plätze sorgen für Zündstoff

Nuthetal - Über die geplante Schaffung neuer Kita-Plätze ist in der Gemeinde Nuthetal ein heftiger Streit entbrannt. Kommunalpolitiker, Eltern und Erzieher diskutieren darüber, wie hoch der Bedarf tatsächlich ist und wo die Plätze geschaffen werden sollen.

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Nuthetal - Über die geplante Schaffung neuer Kita-Plätze ist in der Gemeinde Nuthetal ein heftiger Streit entbrannt. Kommunalpolitiker, Eltern und Erzieher diskutieren darüber, wie hoch der Bedarf tatsächlich ist und wo die Plätze geschaffen werden sollen. Auf der Gemeindevertretersitzung am Dienstag soll die Entscheidung fallen: Anbau an der Rehbrücker Kita „Anne Frank“ oder eine dezentrale Lösung unter Einbeziehung der Saarmunder Kita „Freche Früchtchen“.

Bürgermeister Gerhard Ling (CDU) und die Verwaltung wollen die Rehbrücker Anne-Frank-Kita um 40 Plätze erweitern. Das entspricht auch einem Antrag der SPD. „Wir brauchen die neuen Kita-Plätze in Bergholz-Rehbrücke“, argumentiert deren Fraktionschefin Monika Zeeb. In Bergholz-Rehbrücke arbeite der Hort wegen wachsender Überbelegung nur mit Ausnahmegenehmigung, die Anne-Frank-Kita sei „gesteckt voll“ und die Warte- und Anmeldelisten lang. Auch zum Schulwechsel im Herbst würden über 30 Eltern aus Bergholz-Rehbrücke keine Plätze für ihre Kinder bekommen, so Zeeb. In Saarmund gebe es indes für alle angemeldeten Kinder einen Kitaplatz und auch der Hort sei nicht überfüllt.

Auf einer SPD-Veranstaltung in der Anne-Frank-Kita bekam Monika Zeeb für ihre Argumentation die Rückendeckung Rehbrücker Eltern. Saarmunder Eltern indes kritisieren jetzt, ihre Kita werde von den den Nachbarn schlecht gemacht.

Rechnerisch bessere Chancen auf der Gemeindevertretersitzung hat der gemeinsame Antrag aller anderen Fraktionen von CDU / Grüne, der Linken und FDP / BON / FFW für eine dezentrale Lösung mit 30 neuen Plätzen in Saarmund und Rehbrücke. Die könnten schon mit einem Aufwand von 200 000 Euro geschaffen werden, heißt es. Damit sollen neue Plätze auch an der Saarmunder Kita geschaffen und der Tagungsraum der Akademie 2. Lebenshälfte neben der Otto-Nagel-Schule umgebaut werden. Tagesmütter sollen den weiteren Bedarf absichern.

Das Argument der drei Fraktionen: Es gebe Zweifel am dauerhaft hohen Kita-Platz-Bedarf in der Gemeinde. Sybille Hofmann (Linke) erklärte gegenüber den PNN, laut Auskunft der zuständigen Sachbearbeiters in der Gemeindeverwaltung würden aktuell sogar nur 15 bis 20 weitere Plätze benötigt. Zudem würden in der Anne–Frank-Kita derzeit 25 Kinder betreut, die nicht in Rehbrücke wohnen. Ohne sie gebe es dort keine Warteliste.

Auch die Finanzierung müsste laut Hofmann beachtet werden. Ein Anbau an die Anne-Frank-Kita könnte bis zu 550 000 Euro kosten. Eine Förderung aus dem Kita-Programm des Bundes hat das Landratsamt abgelehnt, die Gemeinde müsste die Kosten also allein schultern, warnt Hofmann. kau/ldg

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