Potsdam-Mittelmark: Angebot: Gymnasium zunächst in die Gorki-Schule
Kleinmachnows Bürgermeister Blasig: Kooperation wäre auch eine Chance für die Gesamtschule / Vorschlag wird jetzt geprüft
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Kleinmachnow - Die Maxim-Gorki-Gesamtschule in Kleinmachnow könnte vorübergehend das dritte Gymnasium beherbergen, das der Landkreis in der Region Teltow eröffnen will. In einem Gespräch zwischen dem Landkreis seien Vertreter aus Stahnsdorf, Teltow und Kleinmachnow nach Zwischenlösungen gefragt worden. Während die andern passen mussten, habe er die Gorki-Schule vorgeschlagen, so Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD). Das Angebot gelte es jetzt mit dem Schulamt, der Gorki-Schule und weiteren Beteiligten zu vertiefen.
Zum Schuljahr 2009/10 will der Landkreis ein weiteres Gymnasium in der Region mit drei Zügen anbieten. Der Landrat ist vom Kreistag bereits aufgefordert worden, einen entsprechenden Errichtungsbeschluss vorzubereiten. Für die Zeit eines Neubaus oder der Herrichtung eines bestehenden Gebäudes, soll es eine Übergangslösung geben. „An der Gorki-Schule gibt es für ein bis zwei Jahren freie Kapazitäten, um mit dem Gymnasium an den Start zu gehen“, so Blasig gestern gegenüber den PNN. Der Schulbetrieb sei eingespielt und es gebe geeignetes Lehrpersonal. Allerdings ist sich Blasig der Vorbehalte bewusst, die es gegen einen zur Gesamtschule parallel laufenden Schulbetrieb geben könnte. Die Gorki-Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe war schon einmal ins Gespräch gebracht worden, um unter ihrem Dach ein Gymnasium unterzubringen. Vor etwa zwei Jahren präsentierten Blasig und die Potsdamer Hoffbauer gGmbH die Idee, freie Kapazitäten an der Gorki-Schule für ein evangelisches Gymnasium zu nutzen. Das Vorhaben stieß auf arge Vorbehalte: Lehrer der Gesamtschule, Eltern sowie Politiker beurteilten ein Nebeneinander der beiden Schulen als kritisch. Sie unterstellten den Versuch einer schrittweisen Übernahme der Gesamtschule bis zu deren endgültiger Auflösung. Auch jetzt gibt es Sorge, dass das Profil der Gesamtschule leiden könnte. So gibt es innerhalb der Kleinmachnower SPD Stimmen, dass die gymnasiale Oberstufe „über die Klinge springt“. Doch will die Orts-SPD genau das Gegenteil: In ihrem aktuellen Wahlprogramm bekennt sie sich zur Vielfalt der Schullandschaft und ganz klar zur Maxim-Gorki-Gesamtschule. Diese soll in Kleinmachnow Zukunft haben – nicht zuletzt wegen der Möglichkeit, in 13 Schuljahren das Abitur zu machen. Daher wolle die SPD die Maxim-Gorki-Schule unterstützen, um ein eigenständiges Profil zu gewinnen. Mit einem angegliederten Gymnasium, das gleichfalls eine eigenständige Prägung erhalten soll, werde dies schwierig.
Bürgermeister Blasig teilt die Sorge indes nicht. Vielmehr brauche die Gesamtschule, die jährlich etwa 50 Neuzugänge benötigt, eine „dauerhafte Kooperation zum Überleben“. Sein Vorschlag sei nicht der „elegante Versuch, in Kleinmachnow ein weiteres Gymnasium unterzubringen, sondern eine regelrechte Chance für die Gorki-Schule“.
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