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Potsdam-Mittelmark: Angleridylle zwischen Kiefern und Havel

Anglerverein Wildpark West wird 50 Jahre alt / Am Sonnabend wird mit Vereinsfreunden zünftig gefeiert

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Anglerverein Wildpark West wird 50 Jahre alt / Am Sonnabend wird mit Vereinsfreunden zünftig gefeiert Schwielowsee · Geltow - Das Bild des einsamen, in sich gekehrten Anglers am Ufer trügt. Angler sind gesellig und neigen dazu, sich zur Ausübung ihres Sports in Vereinen zusammen zu schließen. Das war auch in Wildpark-West, der reizvollen Wohngegend im Kiefernwald an der Havel, nicht anders. 1954 gründete eine Handvoll Petrijünger in dem heute zu Geltow und damit zur neuen Gemeinde Schwielowsee gehörenden Ort einen Angelverein, in dem sich über 50 Jahre angelbegeisterte Menschen bei sportlichen Wettbewerben und geselligem Miteinander tummeln sollten. Es fing alles mit der am 13. Mai 1954 erschienenen Verordnung der DDR-Regierung über die Bildung einer einheitlichen Anglervereinigung an, dem noch heute auf das Gebiet der neuen Bundesländer beschränkten „Deutschen Anglerverband – DAV“. Damals nannte sich der Verein „Ortsgruppe Wildpark-West des DAV“. Waren es 1959 schon 20 Mitglieder, wuchs man bald auf über 100 Aktive an. Die Mitgliederzahl hat sich bis heute gehalten, wobei das Interesse am Freizeitangeln zunimmt. In einem Verein mit eigener Steganlage und vielen kleinen und größeren Angelbooten ist auch die Kopplung von Angel- und Wassersport attraktiv. Die wachsende Mitgliedschaft kommt inzwischen nicht mehr nur aus Wildpark-West. Viele Potsdamer, Berliner oder Werderaner, sogar einige aus Sachsen, sind dazu gestoßen oder haben aus alter Wohn- oder Datschen-Beziehung dem Verein die Treue gehalten. Obwohl nur noch etwa ein Drittel der Mitglieder am Ort wohnen, ist der Verein für die Zusammengehörigkeit und das gesellige Leben in Wildpark-West nicht weg zu denken. Die besondere Attraktivität des Wildpark-Wester Vereins liegt nicht zuletzt in dem idyllisch am Havelufer gelegenen Grundstück. Auf diesem Gelände, das die Gemeinde Geltow am 9. Oktober 1958 auf Grundlage eines Regierungsbeschlusses zur Förderung des Angelsports zur unentgeltlichen Nutzung zur Verfügung stellte, entstand ab 1958 ein Bootsschuppen, eine Vereinsgaststätte, die inzwischen privat geführte „Anglerklause“, und die Steganlage mit Slipp. Fürs Freizeitvergnügen kamen eine (bescheidene) Außen-Kegelbahn, ein Vereinsraum für den Vorstand sowie überdachte Sitzplätze hinzu. Das war auch schon zu DDR-Zeiten nicht mit Geld, sondern nur mit dem tatkräftigen Einsatz der Mitglieder, vor allem der in handwerklichen Berufen tätigen, zu bewältigen. An dieser Tradition hat der Verein auch in den Jahren seit der Wende festgehalten und mit Hilfe des freiwilligen Einsatzes der Mitglieder die vorhandenen Gebäude und Einrichtungen erhalten. Nachdem es dem Verein nach langwierigen Bemühungen im letzten Jahr gelang, sein Gelände vom Bundesvermögensamt zu erwerben, gibt es erneuten Ansporn. Die Sanierung des Bootsschuppens und des Vereinsraums steht an und es sollen Toiletten gebaut werden. Auch das wird nur in bewährter Eigenhilfe gehen. Auf dem Vereinsgelände ist inzwischen – zumindest im Sommerhalbjahr – neues Leben eingekehrt. Nach den Angelwettbewerben, ob auf Friedfisch oder Raubfisch, im Anschluss an den Arbeitseinsatz oder nach dem Slippen der Boote, sitzen die Angler noch gemütlich beieinander. Oft kommen die Familien mit und häufig findet sich eine Ehefrau, die einen Topf Suppe beisteuert oder den Grill anwirft. Die Angler möchten ihr Jubiläum nicht mit Festakt und Reden begehen. Stattdessen sind Wildparker und Freunde am Sonnabend, 24. Juli, zum Anglervergnügen eingeladen. Bei Gulaschkanone, Kaffee, Kuchen und abends Gemüsepfanne und Gegrilltem wird man sich satt essen können. Auch die Getränke gibt es zum Selbstkostenpreis und Spendenanteil. Umrahmt werden die kulinarischen Angebote von einem vergnüglichen Programm, Wettkämpfen und Spielen mit Luftgewehrschießen, Kegeln, Aal- und Forellenwürfeln, Quiz (Havelfische bestimmen). Außerdem haben sich ab 15 Uhr die Wasserschutzpolizei und die DLRG, der BUND und der Wildpark-Verein angesagt. Zum guten Schluss soll beim gemütlichen Zusammensein im Abendrot das Tanzbein geschwungen werden. Unser Autor ist der Vereinsvize.

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