Potsdam-Mittelmark: Anklage nach Tod eines Fotomodells
Vorwurf: Mord und Störung der Totenruhe
Stand:
Beelitz - Ein halbes Jahr nach dem Tod eines Fotomodells in Beelitz-Heilstätten ist jetzt Anklage erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft wirft einem 37-jährigen promovierten Naturwissenschaftler und Hobby-Fotografen Mord und Störung der Totenruhe vor, teilte das Landgericht Potsdam jetzt mit. Nach Überzeugung der Ermittlungsbehörde hat der Mann die 20-Jährige aus Zossen (Landkreis Teltow-Fläming) in der Nacht zum 27. Juli 2008 zur Befriedigung seines Geschlechtstriebs ermordet und dann an der Leiche den Geschlechtsverkehr vollzogen. Das Gericht muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Der Tatverdächtige sitzt zurzeit in Untersuchungshaft in Brandenburg/Havel. Das 20-jährige Gelegenheitsmodell und der Mann hatten sich über das Internet kennen gelernt. Sie sollen sich am 26. Juli 2008 erstmals persönlich zu Foto-Aufnahmen auf dem Areal der einstigen Lungen heilanstalt Beelitz- Heilstätten getroffen haben.
Die Leiche der Frau war später in einer Ferienwohnung im Obergeschoss eines sanierten einstigen Pförtnerhauses der historischen Beelitzer Heilstätten entdeckt worden. Bei der Vernehmung sprach der Naturwissenschaftler von einem Unfall. Nach dem Geschehen in der Ferienwohnung habe er versucht, sich das Leben zu nehmen. Der Verdächtige soll Hobby-Fotograf mit einer „Schwäche für morbide Motive“ sein. Ein anderer Fotograf soll ausgesagt haben, der 37-Jährige habe mit der jungen Frau „Horrorbilder mit Kunstblut“ gemacht. Auf seiner Homepage war von seiner Vorliebe für Friedhöfe und verfallene Gebäude die Rede. dpa/wh
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