Potsdam-Mittelmark: Anklagen im Güterfelder Fleischskandal

Stahnsdorf/Potsdam - Nach fast einem Jahr Ermittlungen hat die Potsdamer Staatsanwaltschaft im Skandal um falsch etikettierte Fleisch- und Wurstwaren der in Güterfelde ansässigen Firmen MacFresh und MacSnack jetzt Anklage erhoben. Die Ermittlungen konzentrierten sich auf den 43-jährigen Geschäftsführer des Unternehmens und einen 34 Jahre alten Filialleiter. In zehn Fällen sollen falsch etikettierte Lebensmittel verkauft und ausgeliefert worden sein, die Ware wäre wertgemindert oder verdorben gewesen, so die Anklage. Sollten sich die Anschuldigungen vor dem Amtsgericht bestätigen, droht eine Haftstrafe bis zu einem Jahr. Die zwei Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe. Zu den Empfängern der Fleisch- und Wurstlieferungen aus Güterfelde zählten Hotels, Seniorenheime, ein Krankenhaus, eine Kindertagesstätte, ein Party-Service und eine Fleischerei. Im Rahmen der Ermittlungen wurden 57 Orte in Berlin und Brandenburg durchsucht und Beweismittel beschlagnahmt, dabei einige hundert Kilogramm Fleisch sichergestellt. Die Anklage stützt sich auf umfangreiche Laboruntersuchungen, die unter anderem im Berliner Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen durchgeführt wurden. MacFresh und MacSnack waren bis vor einem Jahr Tochterfirmen der Brysalo Group AG, die ihren Sitz in der Berliner Markthalle in der Beusselstraße hat. Nach eigenen Firmenangaben war MacSnack Ende der 90er Jahre einer der größten Wurstanbieter in Berlin und der größte private Zerleger von Frischfleisch. Die Geschäftsaktivitäten konzentrierten sich auf die Hotel- und Gastronomiebranche mit einem breitgefächerten Angebot an Lebensmitteln. pek