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Potsdam-Mittelmark: Annäherung an der Lichterfelder Allee Bei neuem Wohn- und Geschäftsensemble in Teltow kommen sich Entwürfe und Wünsche näher

Teltow - Für das geplante Geschäfts- und Wohnensemble an der Lichterfelder Allee in Teltow zeichnet sich ein Kompromiss ab. Hatte der Bauausschuss noch im Januar die Zu- und Abfahrten für den Neubau kritisiert, weil sie die verkehrliche Situation beeinträchtigen würden, entspricht nun der überarbeitete Entwurf eher den Vorstellungen des Gremiums.

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Teltow - Für das geplante Geschäfts- und Wohnensemble an der Lichterfelder Allee in Teltow zeichnet sich ein Kompromiss ab. Hatte der Bauausschuss noch im Januar die Zu- und Abfahrten für den Neubau kritisiert, weil sie die verkehrliche Situation beeinträchtigen würden, entspricht nun der überarbeitete Entwurf eher den Vorstellungen des Gremiums. Architekt Rüdiger Patzschke, der das Projekt am Dienstag im Bauausschuss vorstellte, hat nun wunschgemäß vor dem Gebäude Parkplätze angeordnet, obwohl das seinem ästhetischen Empfinden widerspreche. Dafür muss das Gebäude etwas nach hinten gerückt werden. Zu- und Abfahrten sollen durch das Gebäude hindurch zur Tiefgarage führen. In der ursprünglichen Variante war ein separater Zugang mit Parkplätzen im rückwärtigen Bereich vorgesehen.

Der jetzt vorgestellte Entwurf kann aber nur über eine Befreiungsklausel umgesetzt werden, so Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht, denn er widerspricht eigentlich dem Bebauungsplan für dieses Areal. Der war ursprünglich auf ein anderes, vor Jahren gescheitertes Projekt zugeschnitten. An den Vorgaben hatte sich auch Architekt Patzschke in seinem ersten Entwurf orientiert. Daher war es ihm unverständlich war, dass dieser vom Bauausschuss im Januar abgelehnt wurde, obwohl sich das Projekt am städtebaulich gewünschtem Bild des B-Planes orientierte. Daher sei es durchaus schwierig gewesen, seinen neuen Entwurf an den Wünschen der Stadtverordneten auszurichten.

Die nötige Modifizierung des Entwurfs resultiert aus neuen Erkenntnisse zur städtischen Verkehrssituation. Zwar trugen einige Stadtverordnete auch Bedenken zur architektonischen Gestaltung vor, doch Ulrich Langner (CDU) machte deutlich: „Es geht vorrangig nicht um die Architektur, sondern um die Erschließung des Komplexes.“ Langner erläuterte, dass die Stadt ihr Spangensystem zur innerstädtischen Verkehrsentlastung optimieren müsse, weil es nach aktuellen Untersuchungen dem künftigen Verkehrsaufkommen nicht mehr genügen werde. Betroffen sind auch die beiden Kreisverkehre, die sich links und rechts des künftigen Baukomplexes an der Lichterfelder befinden. Langner: „Es könnte dazu führen, dass der Platz nicht reicht für eine Erweiterung der Kreisel.“ Patzschke und Bauherr Dieter Sommerfeld erklärten sich bereit, einen Teil ihrer Fläche für größere Kreisverkehre abzutreten. Allerdings konnte der Architekt seinen Unmut nicht verhehlen, dass die späte Erkenntnis der Stadt nun zu Lasten seiner Planung gehe: „Denn Sie schlagen mich, meinen aber die Stadt.“ Ein zeitliche Verzögerung des Projektes sei für ihn nicht mehr hinnehmbar, da es bereits Mietinteressenten gebe, die sonst abspringen könnten, sagte Patzschke.

Zweifeln des SPD-Stadtverordneten Frank Fromm, die skizzierte „Monumentalarchitektur“ passe nicht zu Seehof, hielt der Architekt entgegen, dass moderne Architektur „nicht immer nur aus Rastern und glatter Fassade“ bestehen müssen. Selbstbewusst verteidigte er seinen Entwurf, der sehr wohl zu Teltow passe und sich in der Tradition der klassizistischen Architektur befinde. Bauherr Sommerfeld fragte spitz, ob das Vorhaben auf der anderen Seite der Schönower Straße eher den Vorstellungen entspreche? Dort sollen drei herkömmliche Einkaufsmärkte entstehen. K. Graulich

K. Graulich

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