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Potsdam-Mittelmark: Annäherung im Nahverkehr

Kreistag beschließt Studie / Landrat blickt weiter misstrauisch nach Potsdam

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Potsdam-Mittelmark - Die Verkehrsunternehmen von Potsdam-Mittelmark, Potsdam, Havelland und Brandenburg (Havel) sollen enger zusammenrücken. Wie das konkret aussehen könnte, soll jetzt in einer Studie untersucht werden. Einen entsprechenden Beschluss hat der Kreistag am Donnerstag einstimmig gefasst. Im Ergebnis werden unter anderem konkrete Vorschläge zur Senkung der Kosten und Steigerung der Erlöse erwartet. Möglich scheint auch ein Zusammenschluss von Verkehrsbetrieben. Nicht zuletzt soll die Zusammenarbeit an den Schnittstellen zwischen den Städten und Kreisen sowie dem Verkehrsverbund verbessert werden.

In den vergangenen Wochen hatte vor allem der Streit zwischen der kreiseigenen Havelbus-Gesellschaft und der Stadt Potsdam für Schlagzeilen gesorgt. Havelbus besitzt die Konzessionen für die Linien durch die nach Potsdam eingemeindeten Ortsteile und hatte geltend gemacht, dass die Stadt nicht genug dafür zahle. Die städtischen ViP und Havelbus waren nach der Wende aus dem Verkehrsbetrieb Potsdam hervorgegangen. Havelbus hatte die Konzessionen für alle Linien von Potsdam in die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Havelland bekommen.

Landrat Lothar Koch (SPD) zeigte sich auf dem Kreistag jedoch misstrauisch in Hinsicht auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit Potsdam. Genährt würde das Misstrauen durch die Erfahrungen bei der geplatzten Bildung eines Abfallzweckverbandes. Deshalb wäre es laut Koch zu begrüßen, wenn auch die Potsdamer Stadtverordneten per Beschluss ihren Willen zur Zusammenarbeit beim Öffentlichen Personennahverkehr bekunden würden.

Die Kosten für die angestrebte Untersuchung würden für die jeweils zwei Städte und Landkreise gemeinsam voraussichtlich etwa eine halbe Million Euro betragen, sagte Landrat Koch den PNN auf Anfrage. Es müsste jedoch das Ergebnis der Ausschreibung abgewartet werden. Ausdrücklich betonte er, dass der Auftrag für die Studie „ergebnisoffen“ sein soll.

Das Grundanliegen einer verbesserten Zusammenarbeit beim Personennahverkehr wurde von allen Kreistagsfraktionen begrüßt. Dies sei notwendig, um das Überleben der kommunalen Verkehrsunternehmen im europäischen Wettbewerbs zu sichern. Ein zweiter wichtiger Grund, so hieß es, seien die Kürzungen der Bundes- und Landesmittel für den Personennahverkehr. Hagen Ludwig

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