zum Hauptinhalt

DasWAR“S: Anrufe in der Geister-Rikscha

DasWAR“S Was Peter Könnicke in dieser Woche phantastisch fand Eine Reise ins Land der Phantasie ist von hier aus ungefähr 570 Kilometer lang. Dann ist man in Brühl, wo Steffi Graf herkommt und, was viel wichtiger ist, das „Phantasialand“ liegt.

Stand:

DasWAR“S Was Peter Könnicke in dieser Woche phantastisch fand Eine Reise ins Land der Phantasie ist von hier aus ungefähr 570 Kilometer lang. Dann ist man in Brühl, wo Steffi Graf herkommt und, was viel wichtiger ist, das „Phantasialand“ liegt. Auf der Bewertungsskala meines Sohnes ist „Phantasialand geiler als Disneyland“. Seit seinem ersten Besuch des Vergnügungsparks vor anderthalb Jahren liegt er mir in den Ohren, „wie super“ es in Brühl ist und ich „Phantasialand“ unbedingt sehen muss. Also investierten wir während der Osterferien in einen Drei-Tages-Tripp nach Brühl inklusive Zwei-Tagesticket „Phantasialand“. Mit Kurzurlauben ist das ja so eine Sache: Man ist nicht richtig weg von der Arbeit, nimmt sich aber vor, sich bewusst zu erholen. Man hockt meditierend in der Achterbahn und redet auf sich ein: Ich bin ganz ruhig und erhole mich gerade ganz doll. Für den Notfall, weil man ja nur so auf die Schnelle frei macht, steckt man das Handy ein. Man kann ja nach der zehnten Achterbahnfahrt immer noch entscheiden, ob man kurz vor der Kotzgrenze telefonieren will oder besser nicht. Das erste Mal wurde mir nicht auf der Achterbahn schlecht, sondern an der Kasse: Allein die Eintrittspreise ins „Phantasialand“ sind phantastisch. Der Puls meines Sohnes war bereits vor dem Parkeingang auf 180 und der Vibrationsalarm meines Handys kündigte mir schon kurz nach unserem Eintritt ins „Phantasialand“ den Eingang einer Nachricht aus der wirklichen Welt an. Im Laufe des Tages erreichten mich an den unterschiedlichsten Stationen des Parks Anrufe verschiedener Leute. Ich saß gerade in einer Geister-Rikscha, da rief mich Peter Ernst aus Güterfelde an. Es gebe was Neues am Priesterweg, meinte der Naturschützer, während ich mich gerade fragte, wie die vom „Phantasialand“ es geschafft haben, dass die Vampire nicht im Spiegel zu sehen sind, ich aber Peter Ernst ganz deutlich vor Augen habe. Als Banditen gerade ein mexikanisches Dorf überfielen, klingelte ein Sozialdemokrat aus Kleinmachnow. „Sie sind wohl im Schwimmbad?“, fragte er. „Nein, in der Silbermine“, rief ich. Und in der Warteschlange zu einem animierten Flug mit einem Spaceshuttle sprach mir ein Berliner Anwalt auf die Mailbox, ich solle ihn unbedingt noch mal zurückrufen. Während der Heimfahrt auf der A1 fragte ich mich, ob Zusammenhänge zwischen den Anrufen und Geister-Rikscha, Silbermine und Spaceshuttle bestehen. Ich finde die Frage spannend. Von Brühl ins Phantasialand sind es 570 Kilometer.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })