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Potsdam-Mittelmark: Anteile an Werders Sonne GbR für erste Bürgersolaranlage gegründet

Werder - Mit dem Ziel, noch in diesem Jahr eine Bürgersolaranlage zu errichten, ist am Mittwochabend im Werderaner Galierie-Café von einer Initiativgruppe die „Bürger-Solaranlage Werder GbR“ gegründet worden. Seit mehr als einem Jahr versucht ein Team, zu dem auch die Bündnisgrüne Stadtverordnete Ilona Klapper und ihr Ortsgruppenchef Joachim Hilburg gehören, das Projekt zum Laufen zu bringen.

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Werder - Mit dem Ziel, noch in diesem Jahr eine Bürgersolaranlage zu errichten, ist am Mittwochabend im Werderaner Galierie-Café von einer Initiativgruppe die „Bürger-Solaranlage Werder GbR“ gegründet worden. Seit mehr als einem Jahr versucht ein Team, zu dem auch die Bündnisgrüne Stadtverordnete Ilona Klapper und ihr Ortsgruppenchef Joachim Hilburg gehören, das Projekt zum Laufen zu bringen. Jetzt wolle man Nägel mit Köpfen machen: Mit der Gründung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts erhoffe man sich mehr Gehör bei interessierten Bürgern, so Klapper. Die derzeit aus vier Gründungsmitgliedern bestehende GbR sucht weiter nach Teilnehmern, die bereit sind „mitzuzeichnen“.

Ab einer Leistung von maximal fünf Kilowatt lohne es sich laut Hilburg finanziell, eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. In Werder (Havel) strebe man eine Spitzenleistung von bis zu zehn Kilowatt an. Dazu benötige man laut Klapper etwa 80 bis 100 Quadratmeter Dachfläche. Ein geeignetes Dach für das Vorhaben sei bereits in Aussicht: ein Privatdach im Ortsteil Töplitz, das den gewünschten Ansprüchen entspreche. Man wünsche sich zwar eine öffentliche Dachfläche, beispielsweise auf einem Schulgebäude, doch habe sich die Kommune bisher nicht interessiert gezeigt.

Der Strom, den die Solaranlage erzeugen würde, soll in das öffentliche Netz eingespeist werden. Über 20 Jahre garantiert der Staat für eine 10 kWp-Anlage eine Vergütung in Höhe von rund 4500 Euro pro Jahr: Der örtliche Energieanbieter, in diesem Fall Eon edis, ist gesetzlich verpflichtet, knapp 50 Cent für jede Kilowattstunde an die Gesellschaft zu zahlen. Auf dieser Grundlage verspreche man sich laut Hilburg nach etwa 12 bis 14 Jahren erste Gewinne, da sich die Kosten für die Errichtung der Anlage auf rund 50 000 Euro beliefen.

Viele Fragen bleiben indes auch nach der Gründungsversammlung noch ungeklärt. So sei laut Hilburg offen, ob die Finanzierung über Privatanteile gesichert werden kann oder ob man zusätzlich einen Bankkredit aufnehmen müsse. Auch seien zahlreiche zukünftige Mitglieder der GbR aus verschiedenen Ursachen bei der Gründungsveranstaltung nicht dabei gewesen. Trotzdem sehe Hilburg positiv in die Zukunft der „Bürger-Solar Werder GbR“: „Wir haben sie gegründet. Den Rest schaffen wir auch noch.“

Dabei stehen die Mitglieder der GbR mit ihrem Projekt im Landkreis Potsdam-Mittelmark nicht allein da. Schon am Dienstag ist Initiator Joachim Hilburg an der Gründung einer ähnlichen Gesellschaft in Klaistow bei Beelitz beteiligt gwesen, weitere Bürger-Solaranlagen entstanden seit 2004 u.a. in Teltow, Beelitz, Falkensee, Caputh, Potsdam und Brandenburg (Havel). Astrid Thomschke

Astrid Thomschke

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