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Potsdam-Mittelmark: Anwohner beschweren sich über Gerichtsurteil

In der Beethovenstraße geben die Teltower ihren Widerstand gegen den längst fertigen Ausbau der Straße nicht auf

Stand:

In der Beethovenstraße geben die Teltower ihren Widerstand gegen den längst fertigen Ausbau der Straße nicht auf Teltow – Die Anwohner der Teltower Beethovenstraße haben sich beim Oberverwaltungsgericht beschwert, weil ihre Klage gegen die Stadt Teltow ohne Zulassung einer Revision abgewiesen wurde. Die Beschwerde wurde an das Bundesverwaltungsgericht Leipzig weiter gereicht. Seit vier Jahren beschäftigen sich die Juristen mit dem umstrittenen Ausbau der Straße (PNN berichteten). Schon bei der Planung legten die Anwohner ihr Veto ein gegen die ihrer Meinung nach überdimensionierten Ausbau. Denn schon damals vermuteten sie, die Straße werde vor allem als Baustraße zum neuen Postviertel dienen. „Die alten Teltower bezahlen die Straße für die neuen Teltower“, so das Fazit der Anwohner, die deshalb geringere Beiträge forderten. Tatsächlich donnern bereits morgens ab 7 Uhr die ersten Baufahrzeuge über die Straße, so dass in den Häusern alles vibriere. An Schlaf sei ab dieser Zeit nicht mehr zu denken, berichten Anwohner, die ungewollt zu Frühaufstehern wurden seit das benachbarte Postviertel aus dem Boden wächst. An Tempo 30 halte sich kaum einer, klagen sie. Die Lärmerhöhung sei zumutbar, urteilte indes das Oberverwaltungsgericht, denn einer Messung zufolge handele es sich nur um eine Lärmstiegerung von zwei Dezibel, den ein menschliches Ohr gar nicht wahrnehmen könne. Die Hoffung der Anwohner, dass sich wenigstens die Kosten für die Baumaßnahme erträglich gestalten würden, zerschlug sich im vergangenen Herbst. Ein Vergleichsangebot der Stadtverwaltung akzeptierten die Anwohner, die Stadtverordneten lehnten es hingegen ab. Kurz darauf wurde die Anwohnerklage vom Oberverwaltungsgericht als unbegründet eingeschätzt und abgewiesen. Zusätzlich müssen die Kläger nun auch die Verfahrenskosten übernehmen. Sie sind zwar enttäuscht, aber längst nicht entmutigt. „Wir haben bisher Stehvermögen bewiesen und geben jetzt nicht auf“, sagte Initiativsprecherin Helga Meister den PNN. Nachdem das Gerichtsurteil den Anwohnern wie ein Paukenschlag erreichte, waren sich trotzdem alle einig, dass sie weiter machen wollen, so Meister. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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