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Eimer bereit halten: Werderaner werden gebeten, die Bäume vor ihren Häusern mit Wasser zu versorgen.

© dpa

Dürre in Potsdam-Mittelmark: Appell aus Werder: Bürger sollen gießen

Die anhaltenden sommerlichen Temperaturen machen den Straßenbäumen in Werder zu schaffen. Nun sollen die Werderaner helfen.

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Werder (Havel) - Zwei studierte Gartenbauer aus Werders Stadtverordnetenversammlung schlagen angesichts der Dürre Alarm. Sigmar Wilhelm (Freie Bürger) und Joachim Lindicke (SPD) haben am Donnerstag an Werders Bürger appelliert, sich um die Straßenbäume zu kümmern. Gerade junge Bäume könnten die anhaltende Dürre nicht länger vertragen und drohten abzusterben, erklärten die beiden Fachleute gegenüber den PNN. Zudem müsse auch die Stadt die wegbegleitenden Gehölz- und Baumpflanzungen stärker im Blick behalten. Allerdings sei eine flächendeckende Versorgung durch das Rathaus bei dieser Trockenheit nicht zu leisten.

Ein Eimer Wasser alle zwei Tage

„Deshalb müssen auch die Bürger ran“, sagte Wilhelm am Donnerstag gegenüber den PNN. Er bittet die Werderaner, die Bäume vor ihrem Haus mindestens alle zwei Tage mit einem Eimer Wasser zu versorgen. Auch alte Bäume könnten den Service gut gebrauchen, sagte Wilhelm. „Die haben auch Stress, man sieht es ihnen nur nicht so an wie den jungen.“

Für neue Baumpflanzungen, wie sie gerade an der sanierten Eisenbahnstraße erfolgt sind, sei mit den beauftragten Unternehmen eine Anwachsgarantie vereinbart worden, die zwei Jahre lang gültig sei. „Bei älteren Neupflanzungen muss sich die Stadt selber darum kümmern.“ Für die wegbegleitenden Obstbäume am Obstpanoramaweg regten Wilhelm und Lindicke am gestrigen Donnerstag Vereinbarungen zwischen Stadt und Obstbaubetrieben an. Sie könnten mit ihren Feldspritzen in Trockenzeiten die Wasserversorgung übernehmen.

Werderaner Obstbau weiß sich zu helfen

Wilhelm betonte, dass der Werderaner Obstbau durch die Brauchwasserversorgung nicht von der Trockenheit betroffen ist. Auf seinem eigenen kleinen Hof habe er schon die dreifache Brauchwassermenge des gesamten Vorjahrs gesprengt. Auch die Jungpflanzen der Havelfrucht GmbH, die im Herbst auf der Glindower Platte auf acht Hektar Obstbäume gepflanzt hatte, wären in diesem Frühjahr ohne Brauchwasser verloren gewesen.

Die neue Brauchwasser GmbH, die Netz und Pumpwerke nach jahrelangem Verfall wieder auf Vordermann bringen soll, ist allerdings immer noch nicht gegründet. Die Stadt, die Schoonhoven-Gruppe und Timo Wessels aus Groß Kreutz, der dort bereits ein Wasserwerk betreibt, sollen Gesellschafter werden – mit einem kleinen Fünf-Prozent-Anteil auch die kleineren Obstbauern. Sie hätten den Gesellschaftervertrag aber immer noch nicht unterschrieben, wie es aus dem Rathaus heißt.  

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