Potsdam-Mittelmark: Apps für den Anwalt
Auch die Region Teltow ist auf der Cebit vertreten / Christoffers sieht keine Chance für Wachstumskern
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Region Teltow - Rechtsanwälte haben schwer an deutschen Gesetzen zu schleppen: „11,5 Kilo wiegen die Wälzer“, sagt Thomas Mirke von der Kleinmachnower Software-Schmiede Ra-Micro. „Das hier ist leichter“, erklärt Mirke – und zeigt auf einen der auf der IT-Messe Cebit so beliebten mobilen Minicomputer. Unter 700 Gramm wiegt so ein iPad oder iPhone und bietet Speicherplatz für die deutschen Gesetze – dank der neuesten Software-Entwicklungen des Kleinmachnower Unternehmens.
Auch die Region Teltow ist in diesem Jahr auf der Cebit vertreten. Drei Unternehmen haben ihre Messestände in Hannover bezogen und präsentierte ihre Produkte – eines davon findet bei Rechtsanwälten aus ganz Deutschland reißenden Absatz: „60 000 mal wurde unser neues App für iPhone und iPad schon heruntergeladen“, sagt RA-Micro-Sprecher Mirke. Dabei ist die kostenlose Software erst seit dem Start der Cebit am Dienstag im Netz zu finden. Ra-Micro zählt zu einem der größten Anbieter von Software für Rechtsanwaltskanzleien in Deutschland, der Hauptsitz ist im Europarc in Kleinmachnow zu finden. Über 100 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Die Programme unterstützen Rechtsanwälte und Notare bei ihrer Arbeit. War das bislang nur am Computer in der Kanzlei möglich, arbeitet Ra-Micro nun daran, das auch auf handlicheren, mobilen Geräten zu ermöglichen. Das Gesetzes-App ist der erste Schritt.
Nach seinem Umzug nach Teltow zu Beginn des Jahres präsentiert sich auch der Kommunikationsdienstleister „Nextira One“ auf der Cebit. Man habe sich in Teltow eingelebt, sagt Geschäftsführerin Margarete Schramböck den PNN. Auf der Cebit erhielt sie Besuch vom brandenburgischen Wirtschaftsministers Ralf Christoffers (Linke). Mit 360 Mitarbeitern war Nextira One aus Berlin in die Rheinstraße gezogen. Alles lief problemlos, nur nach Parkplätzen suche man weiterhin, so Schramböck. Immerhin versprach Christoffers Hilfe. Gemeinsam mit der Stadt Teltow werde eine Parkplatz-Lösung gesucht, teilte er mit. Die Lösung müsse allerdings etwas größer ausfallen, sagte Schramböck. Die Geschäfte liefen bestens. Die Auftragseingänge seien um ein Viertel gestiegen. Man suche Mitarbeiter.
Damit ist Nextira One in Teltow nicht allein: Bei seinem Cebit-Besuch lobte Wirtschaftsminister Christoffers die Entwicklung der Region. Sie profitiere von der Nähe zu Berlin und zum Flughafen BBI. Das Anliegen der drei Nachbarkommunen, sie mit der Anerkennung als regionaler Wachstumskern an die Fördertöpfe zu lassen, lehnte Christoffers jedoch weiter ab. Man wolle zunächst die alten Wachstumskerne weiter fördern, bevor es Änderungen gebe.
So sorgen die Unternehmer der Region, wie Ferrari-Electronic aus Teltow, einfach selbst für den Aufschwung, sagt Firmensprecherin Annett Schilling. Schon seit Ende der 90er Jahre hat der Kommunikationstechniker seinen Sitz in der Ruhlsdorfer Straße. Hier arbeiten 30 Mitarbeiter an Soft- und Hardware, um Faxe und SMS mit dem Computer versenden und empfangen zu können. Seit Neuestem arbeitet man dabei mit dem Software-Giganten Microsoft zusammen. Auf der Cebit war das Teltower Unternehmen am Gemeinschaftsstand zu finden. Hier präsentierte man seine neueste Entwicklung: Eine Erweiterung für Rechensysteme, um damit über den Computer telefonieren zu können. Die alten Telefondosen werden dann nicht mehr benötigt, nur noch ein USB-Anschluss am Computer. Tobias Reichelt
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