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Potsdam-Mittelmark: Arbeit und Gesundheit mit Amiga

Pilotprojekt: Arbeitslose in Werder und Brandenburg (Havel) werden sozialmedizinisch betreut

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Pilotprojekt: Arbeitslose in Werder und Brandenburg (Havel) werden sozialmedizinisch betreut Potsdam-Mittelmark - Psychosomatische Erkrankungen, Ärger mit der Wirbelsäule oder Diabetes: Jeder dritte Arbeitslose im Land hat mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Bei Langzeitarbeitslosen ist der Prozentsatz sogar noch höher. Diese Zahl nannte Sozialministerin Dagmar Ziegler (SPD) gestern in Belzig bei einem Besuch der Mittelmärkischen Arbeitsgemeinschaft zur Integration in Arbeit (Maia). Auf diesen Fakt will man sich in Potsdam-Mittelmark jetzt mit einer komplexen Beratung und Betreuung kranker Menschen bei der Arbeitsvermittlung einstellen. Unter dem Projektnamen „Amiga“ (Arbeitsförderung mit gesundheitsbezogener Ausrichtung) wurde ein Bündel von Maßnahmen und Kooperationspartnern zusammengefasst. Zur Unterstützung dieses Pilotvorhabens überreichte die Ministerin einen Förderbescheid über 214500 Euro an Landrat Lothar Koch (SPD). Davon soll vor allem ein Sozialmediziner bezahlt werden, der künftig an den Maia-Standorten Werder und Brandenburg (Havel) tätig sein wird. Kooperationspartner des Projekts sind neben dem Brandenburgischen Sozialministerium die Krankenkassen AOK und IKK, die Landesversicherungsanstalt und die Bundesanstalt für Arbeit. „Ziel ist es, den betroffenen Menschen mit maßgeschneiderten Programmen wie einer Kombination von gezielter Arbeitsvermittlung, Rehabilitationsmaßnahmen und Beratung zu helfen“, sagte Maia-Geschäftsführer Bernd Schade. Das Pilotprojekt ist zunächst über einen Zeitraum von zwei Jahren geplant. Etwa 200 Arbeitslose könnten direkt in dieses Programm aufgenommen werden. Darüber hinaus sollen aber auch andere Betroffene unter anderem von der sozialmedizinischen Beratung profitieren. „Dabei wird vorbeugend ebenso an Menschen gedacht, deren Arbeitsplatz durch gesundheitliche Probleme bedroht ist“, sagte Dr. Ingrid Toumi, die als Leitende Ärztin der Bundesagentur das Projekt begleitet. Gegenwärtig betreut die Maia an ihren Standorten Werder, Teltow, Belzig und Brandenburg 8273 Bedarfsgemeinschaften mit 11396 Arbeitslosengeld-2-Empfängern. Ziel der Maia sei, eine qualifizierte Betreuung für genau festgelegte Zielgruppen anzubieten, so Schade. Neben Amiga werde es differenzierte Projekte unter anderem für Jugendliche mit Schulabschluss und Eltern mit kleinen Kindern geben. Anderen Jugendlichen soll im Zuge einer neunmonatigen Maßnahme parallel zu einem Ein-Euro-Job die Möglichkeit geboten werden, den Hauptschulabschluss nachzuholen. „Diese Projekte müssen gründlich vorbereitet werden, und die ersten Früchte werden wir erst Mitte nächsten Jahres ernten können“, warnte Schade vor überzogenen Erwartungen an schnelle Erfolge bei der Arbeitsvermittlung. Doch nur so könne verhindert werden, dass das Geld ohne nachhaltigen Effekt ausgegeben wird. Hagen Ludwig

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