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Potsdam-Mittelmark: Arbeitswille ist jetzt nachzuweisen

Erstmals Testwoche für Sozialhilfeempfänger

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Erstmals Testwoche für Sozialhilfeempfänger Potsdam-Mittelmark – Sozialhilfeempfänger werden im Kreis Potsdam-Mittelmark jetzt stärker zu gemeinnütziger Arbeit herangezogen. Dabei müssen sie sich neuerdings einem Test unterziehen. Wer Hilfe suchend beim Sozialamt vorspricht, weil sein Einkommen nicht mehr für das Lebensnotwendige reicht, muss jetzt nach Angaben des Kreises erst einmal beweisen, dass seine Notlage nicht wegen einer falschen Arbeitseinstellung entstanden ist. Bevor der Antrag bearbeitet wird, müssen arbeitsfähige Hilfesuchende zwischen 15 und 55 Jahren, die nicht durch Verpflichtungen wie Kinderbetreuung gebunden sind, fünf Tage lang je drei Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Dafür bekommen sie ein Tagegeld von 9,20 Euro. Ziel sei es, „die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und Hilfe zur Selbsthilfe zu geben“, erklärt Christiana Poleè. Als eine von vier Koordinatoren im Kreis akquiriert sie bei Kommunen oder Trägern für gemeinnützige Arbeit im öffentlichen Bereich Beschäftigungsaufträge und vermittelt die vom Sozialamt benannten Menschen. Poleé erläuterte, die angebotene Beschäftigung dürfe „nicht in die Wirtschaft eingreifen, keine Planstelle ersetzen, muss im öffentlichen Interesse liegen, entbehrlich und zusätzlich sein“. Ideal seien Tätigkeiten in der Grünpflege oder im Bereich Kinderbetreuung. Arbeitslose Sozialhilfeempfänger könnten einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen und würden wieder gebraucht, Kommunen kämen an kostenfreie Arbeitskräfte und würden zugleich auf die Situation ihrer Einwohner aufmerksam. Das Projekt soll bis zum kommenden Januar zu einem Netzwerk für gemeinnützige Arbeit ausgebaut werden.dpa

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