Potsdam-Mittelmark: Ärger um Straße nach Potsdam
Radweg nicht beräumt, Rettung fährt Umweg
Stand:
Schwielowsee - Massive Kritik ist im Umweltausschuss der Gemeinde Schwielowsee am Zustand der Straße zwischen Potsdam und Caputh laut geworden. Im Verlauf des Winters sei der straßenbegleitende Radweg nicht ein einziges Mal beräumt worden, wie es hieß. Der Radweg wird auch von Caputher Schülern genutzt, die in Potsdam die Schule besuchen, zum Beispiel das evangelische Gymnasium auf Hermannswerder. Sie waren zeitweise auf die Straße ausgewichen, weil der Radweg völlig vereist und unbenutzbar war. „Es gab richtig gefährliche Situationen. Die Stadt Potsdam ist bei der Schulwegsicherung in der Pflicht“, sagte der stellvertretende Ausschusschef Bernd Lietz (SPD). Das Rathaus Schwielowsee wird sich deshalb mit einem Beschwerdebrief an die Potsdamer Stadtverwaltung wenden.
In dem Schreiben des Rathauses soll auch die Sanierung der löchrigen Betonstraße angesprochen werden, die in der Gemarkung der Landeshauptstadt liegt. Schwielowsee setzt sich seit Jahren für eine Sanierung ein, doch im Potsdamer Investitionsplan bis zum Jahr 2012 taucht die Straße nicht auf (PNN berichteten). Im Ausschuss wurde angemerkt, dass Krankenwagen die marode Strecke schon nicht mehr nutzen können, wenn sie einen Patienten im Fahrzeug haben. Sie nehmen einen Umweg über Michendorf – ein Zeitverlust, der im Ernstfall auch Leben gefährden könnte, wie es hieß. „Ich habe das Gefühl, Potsdam klebt immer noch an der Havelspange und glaubt, die Straße irgendwann dicht machen zu können“, so Bernd Lietz. Die Gemeinde sollte sich nicht länger vertrösten lassen.
Zumindest zum Thema Krankenwagen konnte der Leiter des mittelmärkischen Rettungsamtes Klaus-Dieter Hallex auf PNN-Anfrage beruhigen: Die Mitarbeiter der Rettungswache Langerwisch, die für Caputh zuständig sind, nutzten für den Transport von Patienten aus Caputh zwar tatsächlich den Fahrtweg über Michendorf. „Das bedeutet eine verlängerte Streckenführung, ist aber aufgrund des besseren Straßenzustandes zeitlich nicht kritisch.“ Der Transport von Caputh nach Potsdam sei, unabhängig welcher Weg gewählt wird, im Vergleich zu anderen Teilen des Kreises sogar sehr kurz. Wichtiger für den Rettungsdienst sei ohnedies die Eintreffzeit des Rettungsmittels, und die sei völlig unproblematisch, so Hallex.
Im ländlichen Bereich des Kreises sei der Straßenzustand oft noch schlechter. „Durch die besondere Ausstattung der Rettungsdienstfahrzeuge, zum Beispiel mit federnd gelagerten Tragetischen, wird die Belastung der Patienten reduziert.“ hkx
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: