
© Klaer
Potsdam-Mittelmark: Argumente für ein Bürgerhaus
Gemeindevertreter stellen mit den Bürgern die Weichen für die Zukunft von Stahnsdorf
Stand:
Stahnsdorf - Rückenwind für den Bau eines Bürgerhauses in Stahnsdorfs Mitte: In einer Arbeitsgruppe aus 16 Bürgern und Gemeindevertretern, die sich seit einigen Monaten mit dem Thema befasst, war man sich einig, dass ein solcher Treffpunkt am besten im derzeitigen Feuerwehrdepot am Dorfplatz entstehen soll. Jetzt wird über die Gründung eines „Fördervereins Bürgerhaus“ nachgedacht, sagte AG-Koordinatorin Regina Schwarz (BfB) den PNN. „Der Verein soll für die Idee werben und dafür sorgen, dass sie auf der Tagesordnung bleibt.“ Vielleicht stünde er auch als Betreiber einer solchen Einrichtung bereit, so Schwarz.
Insgesamt vier Arbeitsgruppen haben sich seit Februar mit der Zukunft von Stahnsdorf befasst. Die Ideenkonferenzen mit den Bürgern gehen auf einen Vorschlag der Stahnsdorfer SPD und der Bündnisgrünen zurück, Schwarz spricht von einer „tollen Zusammenarbeit“. Ausgangspunkt war die Debatte zum Umzug des Feuerwehrdepots. Der jetzige Standort am Dorfplatz, ein einstiger Bauernhof, ist zu klein und es gibt Probleme mit der engen Zufahrt. Im Zuge der Diskussion wurden sich die Gemeindevertreter einig, mit den Bürgern gemeinsam auch über andere Weichenstellungen zu diskutieren. Dutzende Stahnsdorfer meldeten sich zur Mitarbeit an. Eine AG Annastraße, eine AG Ortsmitte, eine AG Feuerwehr und die AG Bürgerhaus beleuchten seitdem Aspekte der Ortsentwicklung.
Ein Bürgerhaus werde in Stahnsdorf für Kulturveranstaltungen, Familienfeiern, Kursangebote und als generationsübergreifende Begegnungsstätte dringend gebraucht, so Regina Schwarz. Die Arbeitsgruppe ermittelte Bedarf für einen teilbaren Saal für bis zu 200 Personen und ein bis zwei Räume für Kurs- und Vereinsangebote. Das Ganze soll durch einen großen Spielplatz und ein Weinlokal mit Lädchen ergänzt werden. Aus Sicht der AG gibt es dafür keinen besseren Ort als den historischen Dorfkern mit seinen Hofgebäuden und der Kirche.
Durch viele private Sanierungen sei der Standort in den vergangenen Jahren immer schöner geworden, erklärte Schwarz. „In der Arbeitsgruppe war vom Charme des Dorfplatzes die Rede, er ist für die meisten Stahnsdorfer das Herz des Ortes.“ Dort gehöre das Bürgerhaus hin.
Alternativ gibt es den Vorschlag, neben dem Rathaus in der Annastraße ein Bürgerhaus neu zu errichten. Die Gemeinde besitzt dort ein drei Hektar großes Grundstück. Nach ersten Überlegungen könnte, neben einem Bürgersaal-Rundbau als Hingucker, ein Nachbarschaftshaus im Stil eines Weberhauses errichtet werden. „Die Arbeitsgruppe favorisiert aber den Standort am Dorfplatz“, betonte Schwarz.
Auch die anderen drei Arbeisgruppen stehen jetzt vor dem Abschluss ihrer Arbeit, wie der Gesamtkoordinator Dietmar Otto (SPD) gestern sagte. Am 24. Oktober sollen die Ergebnisse in einer Bürgerversammlung vorgestellt und diskutiert werden (18 Uhr, Rathaussaal Annastraße 3). Die Vorschläge sollen dann durch ein Planungsbüro mit Zahlen untermauert verglichen werden. „Es war eine gute Idee, sich mal parteiübergreifend mit den Bürgern Gedanken zu machen“, meint Otto.
Das findet auch Daniel Mühlner (CDU), der die AG Feuerwehr leitet. Dort kristallisierte sich unter elf Standorten ein Neubau neben dem Rathaus in der Annastraße als Favorit heraus. Auch ein Umbau des jetzigen Standorts und ein Neubau auf privatem Grund am Güterfelder Damm sind noch im Rennen, so Mühlner. Die AG Annastraße, die sich am Donnerstag zu ihrer Abschlussrunde trifft (18 Uhr, Rathaussaal), wünscht sich am Rathaus seniorengerechte Wohnformen. Auch dafür gibt es gute Argumente. Henry Klix
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: