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Potsdam-Mittelmark: „Armut muss Geschichte werden“

Mechthild Holtermann für soziales Wirken geehrt

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Michendorf - Einige Erinnerungen haben sich bei Mechthild Holtermann sehr tief eingegraben. Nach der Wende kümmerte sich die heute 76-Jährige besonders um Menschen mit großen Wohnungsnöten. Das waren viele gerade in Michendorf, wo es für 60 Prozent der Häuser einen Rückübetragungsanspruch gab. „Frau Holtermann, wir müssen unbedingt etwas tun, die Ratten kommen schon wieder durch Dielen“, bat zum Beispiel eine alleinstehende Mutter mit mehreren Kindern um schnelle Hilfe. Der Sanierungsbedarf bei vielen Wohnungen war groß, doch unklare Rechtsverhältnisse blockierten die notwendigen Investitionen.

Diese Zeit ließ Mechthild Holtermann noch einmal lebendig werden, als sie jüngst auf dem Neujahrsempfang der SPD-Landtagsabgeordneten Susanne Melior mit einem Blumenstrauß des Monats ausgezeichnet wurde. Der soll ein kleines Dankeschön sein für Einwohner, die oft im Verborgenen und ohne großes Aufsehen ehrenamtlich arbeiten, sagte Melior. Mit Mechthild Holtermann ist sie schon viele Jahren verbunden über die Kommunalpolitik ebenso wie über das Wirken in den Kirchengemeinden. Als Vorsitzende des Sozialausschusses der Gemeinde engagierte sie sich in den 90er Jahren vor allem bei der Wohnraumlenkung für Bedürftige. Heute liegen Mechthild Holtermann besonders die Senioren am Herzen. Die ausgebildete Pastorin besucht das Seniorenheim und lädt viermal im Jahr zu einer Andacht ein. Sie erledigt Einkäufe, denkt an die Geburtstage und trägt die Gemeindeblätter aus. Sie kümmert sich sehr engagiert um soziale Notfälle und sorgt dafür, dass Behörden und Ämter alles Nötige in solchen Fällen tun. Nicht zuletzt beteiligt sie sich zum alljährlichen Michendorfert Adventsmarkt am „Eine Welt Stand“.

So passte die Laudatio für Mechthild Holtermann gut zum Titel einer Karikaturenausstellung, die Susanne Melior ebenfalls zum Neujahrsempfang in ihrem Landtagsbüro eröffnete. „Armut muss Geschichte werden“ war das Motto eines UN-Wettbewerbs, an dem sich Künstler verschiedenster Länder mit oft sehr bissigen Zeichnungen beteiligten. Einige von ihnen sind in den nächsten Wochen im Bürgerbüro in der Potsdamer Straße 55 zu sehen. ldg

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