Potsdam-Mittelmark: Arzt beging Selbstmord
Todesfall in Rehbrücke nach 22 Jahren geklärt
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Nuthetal - Der Arzt, dessen Leiche im Mai dieses Jahres nach 22 Jahren in Bergholz-Rehbrücke entdeckt worden war, hat nach Überzeugung der Ermittler Selbstmord begangen. Die toxikologische Untersuchung des Toten haben eine „hochdosierte Einnahme von Schlaf- und Beruhigungsmitteln sowie angstlösender Psychopharmaka“ ergeben, sagte der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft Christoph Lange am Freitag auf Nachfrage. Möglicherweise spielte auch Alkohol eine Rolle. „Es gibt keine Hinweise auf fremde Gewalteinwirkung“, betonte Lange. Deshalb gingen die Ermittler von Selbstmord aus.
Bei der Leiche waren neben Abschiedsbriefen eine Decke, ein Kissen und eine Flasche Schnaps entdeckt worden. Aus den Abschiedsbriefen gingen „rein persönliche Gründe“ hervor, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Der Mann hatte sich 1985 kurz nach seinem 50. Geburtstag von seiner Frau verabschiedet und war verschwunden. „Ich geh noch mal raus“, soll er gesagt haben. Möglicherweise ging der passionierte Jäger aber nicht vom Grundstück, sondern stieg in den Verschlag über der Garage.
Erst im Mai dieses Jahres machten Bauarbeiter dort den grausigen Fund. Frau und Tochter des Arztes wohnten seit 22 Jahren ahnungslos praktisch direkt neben der Leiche. Die Staatsanwaltschaft hatte im Mai bestätigt, dass Anfang der 1990er Jahre der Vermutung nachgegangen wurde, dass die Stasi in das mysteriöse Verschwinden des Arztes verwickelt sein könnte. Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Bezirks- und Regierungskriminalität in Neuruppin habe dies damals zusammen mit der Zerv (Zentrale Ermittlungsgruppe für Regierungs- und Vereinigungskriminalität) untersucht. Es hätten sich aber keine Hinweise auf Regierungskriminalität ergeben.dpa
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