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Potsdam-Mittelmark arbeitet an Flüchtlingskonzept: Asylheime sollen zu Wohnungen werden

Bad Belzig - Der Landkreis prüft derzeit, ob die Übergangswohnheime für Flüchtlinge zu dauerhaften Wohnungen umfunktioniert werden. Wie Christoph Guhlow vom Koordinierungsstab Asyl der Kreisverwaltung den PNN mitteilte, soll bis Mitte Januar ein Strategiekonzept für die Flüchtlingsunterbringung erarbeitet werden.

Von Enrico Bellin

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Bad Belzig - Der Landkreis prüft derzeit, ob die Übergangswohnheime für Flüchtlinge zu dauerhaften Wohnungen umfunktioniert werden. Wie Christoph Guhlow vom Koordinierungsstab Asyl der Kreisverwaltung den PNN mitteilte, soll bis Mitte Januar ein Strategiekonzept für die Flüchtlingsunterbringung erarbeitet werden. Darin werde es auch um die Umwandlung von Unterkünften gehen. Hintergrund ist, dass im Kreis Wohnungen für Flüchtlinge fehlen. Ein im Herbst aufgelegtes Förderprogramm mit einem Finanzierungsrahmen von 400 000 Euro für das Schaffen privater Wohnungen für Flüchtlinge wird derzeit kaum angenommen, erst zehn Wohnungen konnten dadurch gefördert werden.

Wie Landrat Wolfgang Blasig (SPD) in der Jahrespressekonferenz andeutete, werden auch große Kommunen wie Werder (Havel) und Kleinmachnow künftig mehr Flüchtlinge aufnehmen müssen. Auch darum soll es im Strategiepapier gehen. „Das Strategiepapier soll regeln, wo und unter welchen Bedingungen künftig Flüchtlinge untergebracht werden sollen“, so Christoph Guhlow. Wie berichtet will der Landkreis auf die Unterbringung in Traglufthallen verzichten und stattdessen Containerdörfer anmieten. Für Traglufthallen waren bisher Standorte in Werder auf dem Sportplatz des Oberstufenzentrums, in Michendorf neben der Rettungswache und in Bad Belzig neben der Kreisverwaltung im Papendorfer Weg im Gespräch. Ob dort nun Container aufgestellt werden sollen, müsse untersucht werden.

Der Standort in Belzig sei Guhlow zufolge ausgesucht worden, da das Gelände dem Kreis gehört und eine Unterkunft schnell einzurichten sei. Allerdings sei fraglich, ob die Kreisstadt noch mehr Flüchtlinge aufnehmen könne – schließlich wohnen dort in zwei Unterkünften bereits rund 300 Menschen. Falls der Kreis nicht schnell genug Container anmieten könne, sollen Flüchtlinge in leer stehenden Supermärkten unterkommen. Auch mit der Gemeinde Kloster Lehnin laufen die Verhandlungen zur Unterbringung von bis zu 200 Flüchtlingen auf dem früheren Kasernengelände im Ortsteil Damsdorf.

Die Verwaltung hat derweil in diesem Jahr erst zehn der im Herbst vom Kreistag genehmigten 27 zusätzlichen Stellen für die Betreuung von Flüchtlingen und die Bearbeitung ihrer Anträge besetzen können, der Rest soll zum Jahresbeginn folgen. Enrico Bellin

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