Potsdam-Mittelmark: Auf besonderen Hochzeiten tanzen
Broschüre des Landkreises hilft bei der Suche nach dem passenden Ambiente für die Eheschließung
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Broschüre des Landkreises hilft bei der Suche nach dem passenden Ambiente für die Eheschließung Von Michael Kaczmarek Potsdam-Mittelmark. Ob im Schloss, auf dem Schiff, in der Kirche oder im ländlichen Amtskolorit – jede und jeder sollte es tun, wie sie und er es am liebsten hätten: Heiraten ist wieder „in“. Noch vor zehn Jahren wollten sich nur etwa 400 Brautpaare im Landkreis das Ja-Wort geben, im vorigen Jahr waren es mehr als 900. Viele Brautleuten kommen dabei von außerhalb, doch ob einheimisch oder nicht: Jedes Brautpaar wählt sich für diesen besonderen Tag ihre Hochzeitsstätte ganz bewusst aus. Als hilfreichen Wegweiser gibt es für den Landkreis Potsdam-Mittelmark seit Anfang September bei den Standesämtern eine Hochzeitsbroschüre, die den Heiratswilligen viele Fragen beantwortet: Wo und wann kann ich im Landkreis heiraten? Welches Ambiente bietet mir das jeweilige Standesamt? Und wieviele Gäste kann ich einladen? Dazu gibt es hilfreiche Tipps rund um die Hochzeit und ihre Vorbereitung: Rechtliche Standesamt-Fragen werden beantwortet und sowohl Hochzeitsausstatter als auch Restaurants und Hotels werben und informieren in der Broschüre über ihre Leistungen. Für die Landratssprecherin Andrea Metzler ist die Hochzeitsbroschüre auch dafür da, die Region touristisch zu vermarkten. „Bei uns stimmt einfach das Ambiente, deshalb kommen schließlich so viele Leute von außerhalb, um hier zu heiraten“, glaubt sie. Beim Standesamt der Gemeinde Schwielowsee zum Beispiel zieht die romantische Stimmung des 1999 wiedereröffneten Schlosses Caputh die meisten Brautleute an, mehr als die Hälfte der insgesamt 60 Heiratswilligen jährlich kommen dabei von außerhalb. Zudem bietet sich das gegenüber vom Schloss gelegene Gotteshaus für die anschließende kirchliche Trauung an. „Wir sind ein kleines Standesamt und haben teilweise Probleme alle Anfragen abzuarbeiten, deshalb trauen wir auch samstags, also außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten“, erklärt Markus Zeeb, stellvertretender Standesbeamter. Ebenfalls beliebt bei Einheimischen und Gastbrautpaaren ist das Standesamt Werder. Nachdem Mitte der 90er Jahre hier nur 65 Paare getraut wurden, wird dieses Jahr, erstmalig seit 1990, die Marke von 150 Brautpaaren wieder überschritten. Die meisten Heiratswilligen zieht es dabei in das romantische, auf Werders Insel gelegene, „Alte Rathaus“. Brautpaare aus den Berliner Stadtbezirken und aus anderen Bundesländern bevorzugen dagegen die Dorfkirche zu Petzow. Sie ist in Trägerschaft des Landkreises, weshalb man sich hier standesamtlich trauen lassen kann. „Unsere Gegend ist sehr schön und romantisch und viele weggezogene junge Menschen wollen wieder zurück zu ihren Wurzeln“, so Elvira Schröder, Standesbeamtin für Werder. „Zudem erzählen uns vor allem die Berliner, dass sie sich hier viel persönlicher behandelt fühlen und deshalb ihre Hochzeit in Werder feiern wollen.“ Übrigens bieten die Standesämter Schwielowsee und Werder die Möglichkeit, auch auf einem Schiff der „Weißen Flotte“ zu heiraten. Ebenfalls in den Hafen der Ehe geleitet werden die Brautpaare in der Gemeinde Kloster Lehnin mit dem Schiff „MS Emster“. Doch auch für Heiratswillige, die nicht seetüchtig sind, bieten die insgesamt 18 Standesämter in Potsdam-Mittelmark neben der klassischen Trauung im Verwaltungsgebäude oder in historischen Rathäusern auch ausgefallene Hochzeiten an: So kann in den Burgmauern in Belzig oder Raben, im historischen Haus in Ziesar, in dem schon Friedrich der Große nächtigte oder in der Orangerie des Schlosses Wiesenburg geheiratet werden. Und eine romantisch-kirchliche Atmosphäre bietet selbst bei einer standesamtlichen Trauung nicht nur Werder, sondern auch die kleine Kapelle der Reha-Klinik „Hoher Fläming“ beim Standesamt Belzig. Die exotischsten Hochzeiten werden aber beim Standesamt Stahnsdorf vorbereitet: Bevor das Brautpaar der Standesbeamtin gegenübertritt, um sich das Ja-Wort zum Bund fürs Leben zu geben, werden die Heiratswilligen auf Wunsch in seidene, chinesische Gewänder gehüllt und können mit ihren Gästen in der Kaiser-Pagode das asiatische Flair genießen.
Michael Kaczmarek
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