Potsdam-Mittelmark: Auf den Spuren der Kupferdiebe

Stahnsdorf - Der finanzielle Schaden ist immens, der kulturhistorische geradezu unermesslich: Mit einer Sonderführung über den Stahnsdorfer Südwestkirchhof soll jetzt auf die hohe Zahl der zurückliegenden Kupferdiebstähle an Mausoleen und Grabmalen auf dem über 100 Jahre alten Totenacker aufmerksam gemacht werden. Besucher sollen sich auf die Spuren der Diebe begeben können, sagte Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt.

Am Sonntag, dem 1. Juni um 15 Uhr, startet die erste Tour unter dem Titel „Verschwunden“. Allein im vergangenen Jahr habe es 14 Übergriffe durch Kupferdiebe gegeben, sagte Ihlefeldt. Die Dächer von sieben Mausoleen und Grabbauten wurden dabei abgetragen. Wenn auch die finanzielle Beute für die Täter gering war, bleibe der Südwestkirchhof auf einem über 100 000 Euro teuren Schaden sitzen. „Heute sind die Bauten nur provisorisch mit Pappe vor der Verwitterung geschützt“, sagte Ihlefeldt.

Eine solide und ästhetische Sicherung der Bauwerke könne die Evangelische Kirche als Besitzer des Friedhofs nicht finanzieren, auch die von den Mitgliedern des Fördervereins gesammelten Spenden reichten bislang nicht aus. Der Berliner Kunsthistoriker Jörg Kuhn macht deshalb bei der Führung auf die Bedeutung der Grabbauten aufmerksam. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten, sie kommen dem Projekt „Rettet die Mausoleen“ zugute. Treffpunkt ist die norwegische Holzkirche. Informationen unter Tel.: (03329) 614106. tor