Potsdam-Mittelmark: Auf der Bremsspur zur Skaterbahn
Einige Teltower Stadtpolitiker mahnen, Ideen und Konzepte von Jugendlichen nicht zu zerreden
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Teltow - In einer Frage gab es Konsens im jüngsten Teltower Bauausschuss: Wir müssen etwas tun für die Jugendlichen. Darin stimmten alle Fraktionen überein, allerdings wird es vorerst bei diesem Bekenntnis bleiben. Denn der bereits in anderen Fachgremien umstrittene Antrag für eine Freizeitanlage mit Skaterbahn hinter der Mühlendorf-Oberschule (PNN berichteten) wurde zwar nicht wie im Sozialausschuss abgelehnt, aber zurückgezogen, weil noch Beratungsbedarf sei.
Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) nannte es „Ehrenrunde“, damit die Stadtverordneten nochmals über Alternativen nachdenken könnten. Unüberhörbar war in der Diskussion aber auch Selbstkritik zu vernehmen. So befand Michael Müller (BIT), dass es an der Zeit sei, endlich „Geld an die Hand zu nehmen und anzufangen, weil wir jahrelang nichts für Jugendliche gemacht haben“. Und Rolf Munkel (PDS) warnte eindringlich davor, nicht alles runterzureden, was Jugendliche initiiert haben. Vielmehr solle überlegt werden, ob die Kosten von 1,2 Millionen Euro gesplittet werden könnten, so Munkel. Das sah auch Eberhard Adenstedt (CDU/Bündnis) so, der zudem vorschlug die Nachbarkommunen am Projekt zu beteiligen.
Eine regionale Lösung, favorisierte gleichermaßen der Bürgermeister, der sich diese jedoch ebenso an einem anderen Standort vorstellen kann. Vor allem die Skater- und BMX-Strecke erscheint ihm zu dominant in dem Vorhaben. Doch klar ist auch, dass die Freizeitanlage ohne dieses Highlight für viele Jugendliche nicht so attraktiv ist. Auch Sachgebietsleiter Michael Belkner betonte: „Es ist eine Tatsache, dass sich die Jugendlichen genau für diese Sportart interessieren.“ Auf keinen Fall sollten die jungen Leute aber erneut das erleben, was sie bereits im Sozialausschuss erfahren hätten, appellierte Belkner an den Ausschuss, endlich den Startschuss für das Projekt zu erteilen. Denn 224 000 Euro sind in diesem Jahr für die Freizeitanlage im Haushalt eingestellt und davon könnte ein Teilbereich realisiert werden.
Doch zum Startschuss konnte sich der Ausschuss noch nicht durchringen. Überrascht waren die Ausschussmitglieder aber, dass das Jugendparlament selbst schon auf der Suche nach Sponsoren bei großen Firmen erfolgreich war. Verblüfft zeigte sich besonders Bürgermeister Schmidt als er erfuhr, dass auch Stahnsdorf sich finanziell beteiligen wolle. „Weil die Pläne in Teltow schon sehr weit sind hat uns Bürgermeister Enser versprochen, das Projekt mit 80 000 Euro zu unterstützen", erklärte der Jugendliche Julian Kleister. Er war nach der Sitzung etwas hoffnungsvoller als am Tage zuvor, während ein anderer Jugendlicher meinte: „Wir hören seit Jahren immer nur die gleichen Sprüche, dass für die Jugendlichen etwas getan werden muss. Aber es passiert nichts.“ KiG
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