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Potsdam-Mittelmark: Auf einen Schoppen im Feldsteinkeller

Simone Giehle und Weinberater Dietmar Michael laden in Leest zu Weinverkostungen ein

Stand:

Werder (Havel) - Es ist drei Jahre her, dass das Ehepaar Giehle in Leest das sogenannte Schürmannhaus kaufte und an der Wublitz sein neues Domizil errichtete. Laut alter Chroniken stand hier mal ein Fischerhaus, bei den Bauarbeiten stießen Giehles auf einen mit Bauschutt und Müll verfüllten Feldsteinkeller, der wohl über 400 Jahre alt sein dürfte. Wozu er einmal diente, ist unklar. Giehles wussten aber schnell, wozu das Kellergewölbe gut sein könnte: Es blieb unter dem Neubau erhalten. Seit zwei Jahren wird hier mit dem Weinberater Dietmar Michael in lockerer Atmosphäre zu Weinverkostungen eingeladen. Ab Herbst sollen auch Weinseminare angeboten werden.

In dem Kellergewölbe ist Platz für ein Dutzend Leute, Dietmar Michael erheitert sie mit Anekdoten über Goethes erheblichen Weinkonsum, die Rolle des Weins in den Napoleonischen Kriegen oder der Weinpredigt des Mainzer Weihbischofs Valentin Heimes, der es weiland als „besondere Gnade“ bezeichnet hatte, dass er acht Maß verträgt. Kleine Feiern und Familienabende finden auf Bestellung statt.

Michael ist Kriminalist, war bis zu seiner Pensionierung bei der Polizeigewerkschaft GdP beschäftigt und betreibt inzwischen einen kleinen Weinhandel in Fahrland. Weine von Saale und Unstrut, Rhein und Mosel und vom Kaiserstuhl hat er im Angebot. Der Handel sei mehr Leidenschaft als Geschäft, sagt Michael. So ähnlich verhalte es sich mit seiner Tätigkeit als Weinberater. „Ich mache das, weil es mir Freude bereitet.“

Bei einem Weinabend in Geltow hat er Simone Giehle kennengelernt. Die beiden entwickelten die Pläne für das Töplitzer Kellergewölbe. Die 52-Jährige hat noch bis vor drei Jahren ein Goldschmiedegeschäft in der Innenstadt von Potsdam geführt, inzwischen verdient sie ihr Geld im Geschäft ihres Mannes Andreas Giehle, einer in Leest ansässigen Firma für Sicherheitstechnik. Die Weisheit der alten Griechen hat das Ehepaar derweil nie aus den Augen verloren: „Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.“ hkx

Kontakt unter Tel. (0173) 241 7270

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