Potsdam-Mittelmark: Auf Kosten des Grün
Kritik an Baugebiet in Teltower Wald
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Teltow - Mit Teltows rasantem Wachstum verschwindet das Grün in der Stadt. Der anhaltende Bauboom, das Ausweisen von immer neuen Baugebieten hat am Mittwoch für Diskussion und Protest in der Stadtverordnetenversammlung gesorgt. Konkret geht es um eine rund fünf Hektar große Fläche südöstlich des Schenkendorfer Weges – in dem Dreieck zwischen Schenkendorfer Weg, Ruhlsdorfer Straße und Stahnsdorfer Straße steht bisher ein innerörtliches kleines Wäldchen. Die Stadt will dort unter anderem generationenübergreifendes Wohnen ermöglichen. Auch eine neue Kita soll in dem Wohn- und Mischgebiet gebaut werden. Zum Ärger der dortigen Anwohner.
Sie kamen mit großen Ästen und Transparenten am späten Mittwochabend in den Sitzungssaal und drückten ihren Unmut aus: Teltow habe immer mehr versiegelte Flächen, Ersatzpflanzungen würden unter anderem nicht mehr im Stadtgebiet, sondern in Kommunen wie Michendorf und Nuthetal vorgenommen. Es handele sich um eine der letzten zusammenhängenden Grünflächen. Das Wäldchen südlich vom Schenkendorfer Weg dürfe daher nicht verschwinden. „Dort leben Rehe, Fasane, Vögel, es ist ein Stück unberührte Natur“, so Reinhard Frank (Linke/Umweltaktive/BFB/Piraten). Auch die Grünen im Stadtparlament äußerten sich kritisch gegenüber den Plänen.
Das Vorhaben steht indessen noch am Anfang. Am Mittwoch ging es zunächst nur um den Entwurfs- und Auslegungsbeschluss, die Vorstufe eines Bebauungsplans, in der unter anderem Anwohner ihre Bedenken einbringen können. Doch allein der Entwurf ging vielen Stadtpolitikern zu weit. Ihre Sorge: Wenn der Entschluss einmal gefasst ist, werde im Nachhinein oft nur noch wenig essentiell daran geändert. Mit knapper Mehrheit von 14 Ja- zu zehn Nein-Stimmen wurde der Antrag angenommen. Eva Schmid
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