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Potsdam-Mittelmark: Auf schwierigem Grund

Verseuchte Schlackeschichten auf dem künftigen Freizeitgelände – ein „altes neues Problem“ in Teltow

Stand:

Teltow - Ein Baustopp verzögert derzeit die Arbeiten auf dem künftigen Freizeitgelände an der Teltower Gonfreville Straße. Grund: Bauarbeiter stießen auf verseuchte Schlackeschichten, wie erste Bodenproben bereits ergaben. Nun habe die Abfallbehörde weitere Proben angeordnet, informierte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) auf der jüngsten Stadtverordneten-Sitzung. Aber noch liegen von dieser Überprüfung keine Ergebnisse vor, weshalb die Baumaßnahmen bis zur Klärung ruhen werden und das Gelände mit Gittern abgesperrt wurde. Auch auf dem benachbarten Schulsportplatz der Mühlendorf-Oberschule muss erst noch eine Teilfläche geprüft werden, bevor die Behörde über den Fortgang der Baumaßnahmen entscheidet.

Schmidt nannte den Fund „ein altes neues Problem“, weshalb er auch Kritik einstecken musste. So beklagte Michael Müller (BIT), dass die Stadt mal wieder Geld in die Hand nehmen müsse, weil vorher nicht geprüft wurde. Schmidt versprach daher, dass fortan die Böden immer untersucht werde sollen, bevor es ans Bauen gehe. Dass die Stadt dann trotzdem nicht immer vor Überraschungen gefeit sein wird, belegt indes das Beispiel Bürgerpark. Dort wurde laut Verwaltung schon im Vorfeld der Baumaßnahmen der Boden untersucht auf seine Eignung als Baugrund untersucht. Die Ergebnisse ließen nicht darauf schließen, dass sich im Boden Altlasten befinden könnten, hieß es aus der Verwaltung. Zudem war das Grundstück im Altlastenkataster des Landkreises als nicht altlastenverdächtig aufgeführt worden. Dennoch wurden später bei Erdarbeiten in einigen Bereichen Bodenverfärbungen entdeckt. Im Haushalt müssen daher noch zusätzliche Mittel für einen Bodenaustausch eingestellt werden. Da es sich dabei keineswegs nur um eine kleine Fläche handelt, mahnte BIT-Fraktionschefin Carola Fanter an, die Bodenproben künftig sorgfältiger auszuführen.

Doch nicht nur beim Bürgerpark erhöhten sich die Baukosten. Auch beim Bau der Ostspange zwischen Mahlower Straße und Lichterfelder Allee kam es vor zwei Jahren zu Verzögerungen, weil beim Aushub im Boden eine Mülldeponie entdeckt wurde. So unerwartet war diese Entdeckung jedoch nicht, denn schon im Vorfeld der Spangenplanung warnten mehrere Stadtverordnete, dass sich hier ein Problem auftun werde. So war bekannt, dass das Grundstück einst als Kiesgrube und später als Deponie noch bis 1966 genutzt wurde. Doch im Bauamt wurde abgewunken, man berief sich stattdessen auf ein Gutachten, das keinen Anlass zu Bedenken bot. Weil diese Sondierungsmaßnahmen offensichtlich nicht ausreichend waren, kostete die Fehlplanung zusätzlich Geld. Aber auch Zeitverzögerungen musste die Stadt hinnehmen und so ist desgleichen im Falle der Freizeitanlage an der Gonfreville Straße damit zu rechnen, dass der Fertigstellungstermin im September kommenden Jahres nicht eingehalten werden kann. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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