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Potsdam-Mittelmark: Auf Solarmission
Ein Michendorfer will den Leuten zeigen, wie einfach die Solaranlage auf dem Hausdach zu haben ist
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Michendorf - Das mit dem Solarstrom ist eigentlich ganz einfach: Morgens geht man aus dem Haus, davor lässt man schnell die Monteure rein und wenn man von der Arbeit kommt, schimmern die bläulichen Module der Fotovoltaikanlage bereits auf dem Dach. Wenn Björn Grüneberg über Solaranlagen spricht, dann klingt das unkompliziert.
Der Geoökologe aus Langerwisch hat eine Mission: „Ich will, dass mehr Solaranlagen auf die Dächer kommen.“ Dafür tourt er durch die Dörfer und bietet auf Infoveranstaltungen seine Hilfe an. Er selbst hatte sich im vergangenen Jahr die Module auf sein Dach montieren lassen. „Ich musste von Null anfangen“, erinnert sich der 41-jährige Wissenschaftler. Er las sich ein, recherchierte in Internetforen und Büchern, fragte Bekannte um Rat. Sein Wissen und die guten Erfahrungen mit der eigenen Anlage wollte er weitergeben. Eine Beratung von Verbraucher zu Verbraucher – das sei die Idee.
Zusammen mit Ingo Heymann aus Michendorf, Andree Halpap und weiteren Mitstreitern vom Grünen-Ortsverband habe er in Michendorf bereits die ersten Interessierten beraten. „Wir haben keine Verkaufsinteressen und können ganz unabhängig über unsere Erfahrungen berichten“, sagt Halpap. Das Trio gibt Antworten auf die immer wieder gestellten Fragen: Lohnt sich so eine Anlage? Was passiert, wenn die Einspeisevergütung sinkt? Mit welchem Ertrag ist zu rechnen?
Aufgeräumt werde auch mit Vorurteilen, denen die drei Männer immer wieder begegnen: „Nein, mit einer Solaranlage verdient man sich keine goldene Nase und sie ist auch nicht nur etwas für Freaks“, sagt Ingo Heymann. Zudem müsse man nicht zu den Besserverdienenden gehören, um sich Ökostrom auf dem Dach leisten zu können. Eine Standardanlage mit einer Maximalleistung von vier Kilowatt gebe es für 7 000 Euro.
„Mit Nachbarn oder Freunden kann man eine Bürgersolaranlage erbauen“, erklärt Heymann. Dabei kaufe jeder Anteile an der Anlage, der Ertrag werde gemäß der Anteile aufgeteilt. Zudem lässt sich eine Anlage einfach über Förderkredite finanzieren. Besonders in Langerwisch mit seinen viele Dächern Richtung Süden würde sich eine Solaranlage lohnen. „Und genau bei diesen Hauseigentümern habe ich Flyer für die Infoveranstaltung verteilt.“ Auch in Schwielowsee gibt es Interesse an der Infoveranstaltung.
Mittlerweile hat Grüneberg richtig Spaß an dem Thema. Er hat Grafiken zusammengestellt, eine einfache Präsentation erarbeitet und informiert sich regelmäßig über den neuesten Stand der Technik. „Wer heute eine Anlage kauft, sollte auch eine Akku-Technologie dazu nehmen, um noch mehr des eigenen Stroms verbrauchen zu können.“
Klar und verständlich führt Grüneberg bei seinem Infovortrag durch den Dschungel von Angeboten: „Viele Unternehmen versprechen einem viel zu hohe Renditen – das ist Betrug.“ Man müsse sich auf den Anbieter verlassen können, seine Prognose zur Wirtschaftlichkeit müsse stimmen.
Hilfreich wäre auch, wenn Gemeinden ihren Anwohnern ein Dachkataster zur Verfügung stellen würden. So könne man schnell erkennen, ob das eigene Dach geeignet sei. „Und in drei Klicks lässt sich mit den Daten aus dem Kataster der Ertrag errechnen – das ist alles ganz einfach“, so Grüneberg. Eva Schmid
Wer Fragen zu Solaranlagen hat, kann sich per Mail direkt an Björn Grüneberg, grueneb@web.de, wenden.
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