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Potsdam-Mittelmark: Aufbruch in der Kanalaue

Teltow beschließt Bau eines Stadthafens

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Teltow - Für Teltow ist der Beschluss fast schon ein Meilenstein für die Stadtgestaltung. Ein am Mittwochabend beschlossenes Planwerk zur Entwicklung der Teltowkanalaue soll den Weg für eine Marina am Ufergrundstück östlich der Jahnstraße freimachen. „Wir sind aber noch lange nicht am Ziel“, sagte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD). Um den hochsensiblen Bereich in der nördlichen Altstadt werde es weiterhin Diskussionen geben. Die hatten auch schon während der Vorbereitung des mittlerweile zweiten Auslegungsentwurfes für das Gelände für Zoff gesorgt.

Wie berichtet soll entlang des Teltowkanals ein Stadthafen entstehen, mit Gastronomie auf der einen und dem umstrittenen maritimen Gewerbe auf der anderen Seite. Über die Hafeneinfahrt soll eine kleine Brücke den Rad- und Wanderweg entlang des Kanals verbinden. Weil das Grundstück sich aber nicht im Eigentum der Stadt befindet, sind Kompromisse mit der Klösters Bau GmbH nötig. Die betreibt dort ein Betonwerk.

Der Grünen-Stadtverordnete Eberhard Adenstedt kritisierte bis zuletzt die Dimensionen einer geplanten Bootshalle und die Versiegelung des Ufergrundstücks: „Im Flächennutzungsplan ist das Areal als Mischgebiet ausgewiesen, jetzt soll es Gewerbegebiet werden.“ Vom vorgesehenen Erholungscharakter bliebe in dem Plan nicht viel übrig. Auch, dass aus dem im Flächennutzungsplan festgeschriebenen Mischgebiet jetzt ein Gewerbegebiet werden soll, missfällt Adenstedt: „Wir wären dumm, das aufzugeben, weil wir damit jeden Einfluss auf die Bebauung dort verlieren.“

Die Erste Beigeordnete Beate Rietz widersprach. Sollte dort tatsächlich eine Bootshalle entstehen, werde die zwar sicher nicht kleinteilig ausfallen. „Bei einem Gebäude von 100 Meter Länge müsste aber alle 40 Meter ein sogenannter Rücksprung eingearbeitet werden.“ Auch massive Bauten erschienen dadurch aufgelockert. Ein ökonomisch sinnvoller Betrieb des Stadthafens ist zudem schon deshalb nötig, damit sich die Stadt um Fördergelder für den Bau bewerben kann. Von Seiten der Landesinvestitionsbank habe man bereits positive Signale bekommen, hieß es bei der Verwaltung.

Den von Adenstedt befürchteten Lärm einer Bootswerft werde es nicht geben, sagte Rietz weiter, schließlich soll in Teltow lediglich ein Bootshafen entstehen. Ein Schallschutzgutachten werde aber trotzdem erstellt. „Das Ganze ist ein Zukunftsprojekt, mit dem wir eindeutig auf eine nachhaltige Stadtentwicklung setzen“, fasste Steffen Heller, Fraktionschef der Linken/Grünen die Aufbruchstimmung vieler Stadtverordneten zusammen. Ariane Lemme

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