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Potsdam-Mittelmark: Aufräumen beim alten Sägewerk

Auf Gelände des traditionsreichen Familienbetriebs in Stahnsdorf will nun Steimetz-Firma tätig werden

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Stahnsdorf - Auf dem Gelände des alten Stahnsdorfer Sägewerkes am Güterfelder Damm ist das Aufräumen im Gange. Was Not tut: Es ist ja nur noch ein Trümmeracker mit Mauerstücken, Betonresten von Fundamenten, toten Bäumen und viel Wildwuchs. Überbleibsel einer Arbeitsstätte, die besonders für die Land- und Forstwirtschaft tätig war, die dann vom Lauf der Zeit gebeutelt wurde und durch einen Brand vor gut zehn Jahren vollends zur Ruine wurde.

Die so lange herbeigesehnten Aufräumarbeiten besorgt die Steinmetzfirma Melior und Partner Potsdam GmbH aus der Stahnsdorfer Bahnhofstraße, die mit Natursteinarbeiten, mit Denkmalrestaurierung und Grabschmuck einen guten Ruf weit über die Ortsgrenzen hinaus genießt. Die Firma hat das Gelände von der Treuhandanstalt erworben und möchte hier ein Werkstattgebäude errichten. In diesen Tagen soll zunächst die Umzäunung komplett sein.

Die Gemeindeverwaltung zeigt sich von den Plänen angetan. „Wir begrüßen das Vorhaben, denn für alle Seiten wäre es ein Gewinn“, meint Bürgermeister Gerhard Enser. Ein Schandfleck im Ortsbild verschwindet und ein stabiles Unternehmen könnte von seiner abgeschiedenen Lage am Rande der alten Potsdamer Landstraße näher an das pulsierende Gemeindeleben rücken. Aber die Baugenehmigung für das Werkstattgebäude müsste der Landkreis Mittelmark erteilen. Dort aber gibt es in Übereinstimmung mit der Regionalplanung andere Ansichten. Das Gebiet zwischen Stahnsdorf und Güterfelde als Grünzone soll als „Freizäsur“ erhalten bleiben.

Ob also auf dem halben Hektar großen Sägewerksgelände noch einmal neues Leben einzieht, ist derzeit ungewiss. Über Jahrzehnte hinweg sind hier im Lohnschnitt Baumstämme zu Brettern und Balken verarbeitet worden, weiß Revierförster Bernd Krause. „Otto und Margarethe Paysan – Baugeschäft und Sägewerk Güterfelder Damm", so der Firmenname bis 1987. Dann führte das vielseitige Volksgut Sputendorf den Betrieb weiter. Nach der Wende konnten Angehörige das Wohnhaus der Besitzerfamilie übernehmen, das sich in frischen Farben zeigt und am Eingangstor als „Landhaus Altes Sägewerk“ deklariert ist. Das Betriebsgelände aber stand zum Verkauf.

Von der Sägewerkstechnik ist noch etwas erhalten. Der Stahnsdorfer Unternehmer Jörg Schenderlein hat die aus dem Jahr 1919 stammende Dampfmaschine gerettet und will nun auf seinem Grundstück am Eichenweg ein kleines Technik-Museum über Stahnsdorfs Sägewerkgeschichte eröffnen. Georg Jopke

Georg Jopke

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